Bergstolz Issue No. 128

18 BALKAN / TÜRKEI Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02/2025 Göreme ein paar Neue zu kaufen. Die Suche nach einem Bike Shop gestaltete sich allerdings eher schwierig. Bei einem Bikeverleih fanden wir dann zwei Schläuche, die wir sofort kaufen wollten. Allerdings hat uns ein Türke vor dem Geschäft erklärt, er müsse die Schläuche für uns kaufen, da wir keine Ahnung hätten, was wir da eigentlich tun und natürlich nur er uns den besten Preis ausverhandeln könnte. Um sicherzugehen, dass er wusste, was er tat, fragte er uns dann aber lieber doch noch, was wir da eigentlich kaufen wollten: “It’s chemicals, right?”, “No, it’s tubes, thanks.” Grundsätzlich muss man sagen, auch wenn das Mansplaining oft nervig war, dass die Türken extrem freundlich und hilfsbereit waren. Trotzdem hätten wir uns gewünscht, mehr Türkinnen zu treffen und vor allem mehr Frauen auf Rädern zu sehen. Außer Alex und mir sahen wir während unseres Aufenthalts in Kappadokien noch genau eine andere Frau auf einem Fahrrad, die mit ihrem Partner unterwegs war. Allerdings muss ich auch erwähnen, dass wir für unseren Aufenthalt in Göreme eine extreme Hitzewelle erwischten. Um die 35 Grad hatte es jeden Tag, von Wolken keine Spur. Wer kann, sollte für einen Kappadokien Bike Trip also vielleicht eher Frühling oder Herbst wählen und nicht wie wir, Anfang August. Trotz der Hitze, der Probleme beim Navigieren und der kaputten Socken und Tubes, war Kappadokien die Reise auf alle Fälle wert. Die Landschaft ist so spektakulär, dass sie sehr schwer zu beschreiben ist, und man sich auf jeden Fall selber einen Eindruck machen sollte. Für den Heimweg beschlossen wir, noch einen Tag in Istanbul zu verbringen und danach über Bulgarien und Rumänien zurück nach Deutschland zu fahren. BULGARIEN Nach unserem Enduro Bike Urlaub in Göreme, genossen wir zwei Tage am schwarzen Meer in der Nähe von Sozopol und danach einen Bike Park Tag in Borovets. Wir freuten uns schon darauf, wieder auf ausgeschilderten Trails unterwegs zu sein. Trotz Trailmaps und Schildern schafften wir es, vom Weg abzukommen, um dann mitten im Wald umzudrehen und zur Straße zurückzuschieben. Also vielleicht lag das Navi Problem auch zum Teil an uns. Borovets ist auf jeden Fall einen Besuch wert: von blauen bis schwarzen Trails ist alles geboten. RUMÄNIEN In Rumänien machten wir es uns zum Ziel, einen Bären zu sehen und fuhren deshalb mit unserem rollenden Zuhause die Transfăgărășan Passstraße. Wir wurden nicht enttäuscht. Schon nach den ersten Minuten auf der Straße, saß ein riesiger Braunbär seelenruhig am Straßenrand und beobachtete die vorbeifahrenden Autos. Insgesamt sahen wir acht Bären. Alex und ich konnten nicht glauben, wie viele Menschen trotzdem mit dem Rad auf der Straße unterwegs waren, sogar Wanderer sahen wir. Wir hatten zu viel Respekt und Angst vor den Bären, um die Bikes auszupacken oder sogar wandern zu gehen. Der Anblick aus dem Wohnmobil war uns spektakulär genug. Auf die spannende Begegnung mit den Bären stießen wir in Timişoara mit ein oder zwei Palinka an und ließen so unsere Reise bei einem schönen Abend in der rumänischen Metropole ausklingen.

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