38 FREERA I DE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 01 /2025 Fünfjähriger die verwinkelten Funktionen eines Handys zu bedienen weiß. „Ja, wo soll das noch hinführen?“ Beim Thema Kids und Freeriden kommt man am Bayern Max Kroneck natürlich nicht vorbei. Der dreifache Familienvater, Bergführer und absolute Bergfex ist quasi täglich draußen unterwegs und vor allem in seiner Sahnedisziplin, dem Skifahren, für einen locker-entspannten Stil bekannt – und das auch in den kniffligsten Situationen. Nicht umsonst verkörpert Max die künstliche Intelligenz in FreerAIde. Außerdem stehen in Max’ Tourenbuch schon jede Menge Drehtage für verschiedene Filmprojekte in der Silvretta Montafon – unserem Spielplatz für den neuesten Streifen. Das Schneeloch im Bundesland Vorarlberg ist für seine moderne Technik und den nachhaltigen Sport am Berg bekannt. Und für uns besonders wichtig: Es ergeben sich hier eine Vielzahl an leicht zu erreichenden Lines, die es immer wieder zu kosten gilt. Was soll ich sagen: Inzwischen habe auch ich (Felix Wiemers) zwei Kids und bin gespannt, was die Zukunft bringen wird. Sicher ist in jedem Fall, dass wir vor der Herausforderung stehen, unseren Jüngsten einen sinnvollen Umgang mit der Technik zu zeigen. Und genau da kommen wir zum Kern unseres Themas. Im Film kommt es zu Problemen, und das Zusammenspiel mit der App läuft nicht mehr so rund, wie es eigentlich sein sollte. Es wird deutlich, dass es am Berg immer noch am wichtigsten ist, sich auf die eigenen Erfahrungen und das eigene Wissen zu verlassen. Die uns gebotenen Hilfen sind bedacht zu nutzen. Kein Avatar kann einen guten Kameraden am Berg ersetzen. Es ist wohl der besondere Reiz und auch ein großer Teil der Faszination unseres Sports, sich mit den Gewalten der Natur auseinanderzusetzen und das gemeinsam mit Freunden am Berg zu erleben. In unserer Recherche waren wir erstaunt, wie gut einige Apps und Möglichkeiten der modernen Welt wirklich sind. Apps wie etwa Fatmap hat inzwischen jeder mal gesehen, und es ist wirklich auch hilfreich, wenn auf solche Tools in der Planung ergänzend zurückgegriffen werden kann. Dennoch ist es immer wieder wichtig, den Lagebericht selbst zu lesen und auch gelegentlich mal selbst ein Auge auf den Schneedeckenaufbau zu werfen. In der Postproduktion von FreerAIde haben wir keine visuelle KI-Unterstützung in Anspruch genommen. Nur die Interviews sollten sich gegen Ende sehr spitz nach KI anhören. Wir waren völlig überrascht, wie einfach und erschreckend überzeugend es inzwischen möglich ist, ein Interview zu erstellen, in dem uns alles in den Mund gelegt werden kann, was wir wollten. So konnten wir einzelne kleine Textstellen mit KI austauschen, bei denen wir sprachliche Probleme hatten. Besonders gegen Ende des Films sind Teile der Interviews nie selbst gesprochen worden. Um gerade den KI-Bearbeitungscharakter darzustellen, wurde dies von einem personalisiert erstellten Avatar übernommen. Allerdings waren die Szenen so täuschend realitätsnah, dass wir den Ton wieder extra verzerrt haben, um den KI-Einsatz auffälliger zu machen. Was allerdings mit solchen Techniken heutzutage alles möglich ist, das kann einem fast schon Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Abschließend bleibt aber natürlich festzuhalten, dass gewisses Know-how im Skisport und generell am Berg zum Glück nicht zu ersetzen ist. Und auch wenn in Zukunft ein Tourengeher motorisiert die Berge erklimmen kann, dann ist es durch die leichtere Erreichbarkeit von exponierten Gipfeln wohl immer wichtiger, gut ausgebildet zu sein. Man kann nur empfehlen, sich Wissen und Erfahrung anzueignen oder eben in Form einer ausgebildeten Person zu engagieren. Die Ausbildung zum Bergführer ist nicht ohne Grund kein Zuckerschlecken. Und genau das macht es ja auch aus – das gemeinsame Erleben, Lernen und Entscheiden am Berg. Darin besteht ja die besondere Romantik unseres Sports. Und die künstliche Intelligenz sowie neue Techniken? Na, die sind natürlich herzlich willkommen – vor allem, wenn es ums Verrichten von Hausarbeit geht. Der Staubsauger darf schon gerne selbstständig fahren, und wenn die Steuererklärung sich automatisch machen lässt, dann nehmen wir das gerne in Kauf. Schließlich geht es hier nicht um Leben und Tod. Und den großen Spaßfaktor habe ich dabei bisher auch noch nicht entdecken können. Schaltet den Kopf ein und lasst es schneien!
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