Bergstolz Issue No. 126

24 SCURRAR I Bergstolz Ski & Bike Magazin • 08/2024 Höhenmeter Anstieg erspart hätte. Da das aber keine Option war, mussten wir in der Nacht bzw. sehr früh am Morgen aufbrechen. Beim ersten Versuch starteten wir um 4 Uhr morgens von zuhause. Leider waren wir etwas zu spät dran und haben das Sonnenlicht um etwa 40 Minuten verpasst – der Hang lag bereits im Schatten. Zwei Tage später sind wir dann zwei Stunden früher gestartet. Ich erinnere mich noch genau: Der Wecker klingelte um 2:30 Uhr, und obwohl der frühe Start hart war, hat es sich absolut gelohnt. Kurz vor 9 Uhr standen wir perfekt getimed auf dem Gipfel, bereit für den Drop-In. Physisch war dies definitiv die größte Herausforderung. Innerhalb von drei Tagen haben wir den Anstieg zweimal gemacht, jeweils über 1800 Höhenmeter. Das war eine echte Belastung, aber die Big-Mountain-Mission war es absolut wert! Ihr habt kreative Tricks und Sprünge in „Scurrari“ gezeigt. Welche dieser Szenen war für euch die spannendste oder lustigste? Für Scurrari haben wir versucht, möglichst viele kreative und unterschiedliche Aspekte des Skifahrens und Snowboardens in den Film einzubringen. Unter anderem gibt es ein Urban-Segment, bei dem wir uns mit einem Golfcart nachziehen lassen. Außerdem haben wir bei Dino zuhause im Garten einen kleinen Park gebaut, um möglichst viel „out of the box“ zu gestalten. Das Highlight war wahrscheinlich unsere Aktion, bei der wir vom Vordach der Kirche in Lech gedroppt sind. Allein der Weg dorthin war eine Herausforderung, da man nur über den Friedhof Zugang hatte. Es war definitiv eine spannende Erfahrung, dies umzusetzen. Glücklicherweise hatten wir dabei keine Probleme, und da meine Großeltern ebenfalls dort begraben liegen, habe ich vor dem Dropin kurz bei ihnen vorbeigeschaut. Ich bin sicher, dass wir ihren Segen für diese Aktion hatten. Wie wichtig war der richtige Zeitpunkt für die Dreharbeiten? Natürlich ist der Zeitpunkt bei FreerideFilmen, besonders wenn man im Gelände und in den Bergen filmt, entscheidend, ebenso wie die jeweiligen Bedingungen. In unserem Fall haben wir größtenteils mit den Gegebenheiten gearbeitet, die uns zur Verfügung standen. Wie bereits erwähnt, war Timmy auf der Freeride World Tour, und ich war mit Guiding sowie anderen Shootings stark eingespannt. Daher haben wir einfach jeden freien Tag genutzt, um zu filmen. Manchmal sind wir auch bei weniger idealen Bedingungen gefahren. In einer perfekten Welt hätten wir sicherlich den idealen Zeitpunkt für jede Aufnahme erwischen können, aber da wir beide viel unterwegs waren, haben wir mit dem gearbeitet, was wir hatten. Einzige Ausnahme war die Big- Mountain- Mission. Timmy hat sich extra Zeit genommen und ist mehrere Stunden angereist, und obwohl ich an diesem Tag eine Buchung hatte, habe ich einen Ersatz organisiert, um gemeinsam die super Bedingungen nutzen zu können. Wie habt ihr euch auf den Film vorbereitet? Gab es spezielle Trainings oder Übungen? Für den Film haben wir uns nicht direkt vorbereitet oder speziell dafür geübt. Natürlich gehört jedoch viel Sommertraining dazu, wie Konditionstraining und Maximalkraftaufbau, die generell für einen Sportler, besonders einen Free- ride-Athleten, wichtig sind. Timmy und ich bereiten uns daher jeden Sommer auf den Winter vor, halten uns fit, gehen in Trampolinparks und machen ähnliche Dinge. Timmy, wie war es für dich, als Snowboarder auf einmal auf die Skier zu steigen? Und Dino, wie hast du dich auf dem Snowboard gefühlt? Timmy: Ich fahre Ski und Snowboard schon seitdem ich laufen kann, aber seitdem ich 15 bin und Competitions mitfahre, hat sich das Skifahren meist auf höchstens 1-2 Tage pro Saison reduziert. Ich muss sagen, ich habe schon immer kriminell viel Spaß auf dem Ski und komme auch recht schnell wieder hinein, ist dann doch wie Radl fahren. Am meisten hat’s mich aber gefreut Dino mal auf dem Board zu erleben. Das war ein erstes Mal für mich und ich muss sagen, er hat mich doch sehr positiv überrascht dafür, dass er normal ja nur das einfachere Sportgerät benutzt. Dino: Der Switch-Up-Tag, war mitunter der lustigste Tag. Wir haben sicherlich am meisten gelacht, und es war generell wirklich cool, weil wir schon sehr in dem Rhythmus waren, ständig Blödsinn über die jeweils andere Sportart zu machen. Als wir dann beide in das andere Sportgerät gesteckt wurden, wurde mir ganz klar, welches hohe Skill-Level Timmy besitzt. Das war mir natürlich schon bewusst,

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