Foto: Privat RIDERPROFILE Bergstolz Ski & Bike Magazin • 06 |2023 KAI JONES „Mein Vater hat mir das Freeskiing gezeigt und mich schon früh ins Backcountry mitgenommen." Alter: 17 Homespot : Jackson Hole, USA Sponsoren: Atomic, Red Bull, Dakine, GoPro, TGR Optics TGR Movies: 2018: FAR OUT 2019: Winterland 2020: Make Believe 2021: Stoke the Fire (Nominiert als Skifahrer des Jahres, IF3) 2022: Magic Hour (Nominiert als Skifahrer des Jahres, IF3) 2023: Legend Has It Media: 29 @kaijonesski5 @kaijonesski Man könnte fast schon sagen, dass Kai Jones auf Skiern groß geworden ist. Seit seinem 2. Lebensjahr steht der 17-Jährige bereits wie eine eins auf den Brettern. „Mein Vater hat mir das Freeskiing gezeigt und mich schon früh ins Backcountry mitgenommen, und dann hat es bei mir Klick gemacht. Ich hatte so viel Freude und Leidenschaft für‘s Skifahren und für die Berge, und so fing alles an.“ Seine Fähigkeiten hat er in den anspruchsvollen Hängen der Resorts Grand Targhee und Jackson Hole in Wyoming verfeinert. Bereits in seiner Grundschulzeit, in der die meisten Kids gerade so auf ihren Skiern stehen können, hat Kai bereits beeindruckende Lines im Backcountry gezogen. „Das Wunderkind“ wie ihn viele nennen, hat schon früh Fähigkeiten erlangt, die weit über sein Alter hinausgehen, das kombiniert mit seiner Furchtlosigkeit und seiner nie endenden Energie ergibt eine beeindruckende Ski Performance. Schon in seinen jungen Jahren hat Kai davon geträumt, auf der großen Leinwand präsent zu sein. 2018 ging dann dieser Traum mit dem Film „FAR OUT“ in Erfüllung. Darauf folgten jährlich neue Erscheinungen. Wir sind gespannt, was Kai nächstes Jahr für uns bereit hält. „In 6 Skifilmen im Alter von 17 Jahren zu sein, war definitiv einer meiner größten Erfolge, und dafür bin ich dankbar.“ Nicht nur Erfahrung haben ihm diese Filme eingebracht, sondern auch neue Tricks und abwechslungsreiche Cliffs. Bei unserer Frage, was denn sein absolutes Highlight war, antwortete er: „Wow, das ist eine schwierige Frage. Es ist schwer, nur eine Sache zu nennen. In den letzten beiden Jahren hatte ich meine eigenen persönlichen Segmente in den TGR-Filmen und konnte an zwei AlaskaTGR-Reisen teilnehmen. Durch die vielen Filme, die ich gemacht habe, konnte ich so viel lernen, neue Tricks ausprobieren, neue Erstbefahrungen machen und viele Highlights erleben.“ Kai stand schon auf dem ein oder anderen Podium und hat zahlreiche Siege auf dem Junior Circuit abgesahnt, bevor er Profi wurde. Einer seiner bedeutendsten Siege war im Jahr 2018 die U12 Nordamerika-Meisterschaften – IFSA. Am 7. März diesen Jahres erlitt Kai eine schwere Verletzung, die seine Saison schon frühzeitig beendete. Nach seinem Unfall beschrieb er diesen auf Instagram: "Ich hatte einen Skiunfall. Nachdem ich ein natürliches Kliff überwunden und eine harte Landung gemacht hatte, brachen meine Schienbeinknöchel ab und rissen am Wachstumsfugenbereich ab." Wer sich nun fragt, was ein Schienbeinknöchel ist – das ist ein knöcherner Vorsprung im oberen Bereich des Schienbeins. Dieser Teil ist bei Kindern und Jugendlich besonders anfällig für Verletzungen. In der Regel benötigt eine Fraktur des Schienbeinknöchels zwischen drei und sechs Monaten Genesungszeit. „Zu Beginn war es ehrlich gesagt frustrierend. Das ist meine erste ernsthafte Verletzung, und ich habe mich anfangs ziemlich schlecht gefühlt. Während meiner Genesung habe ich jedoch besser verstanden, dass ich immer noch jung bin und nicht in die Saison hetzen muss. Wenn mein Körper bereit ist, bin ich es auch, aber wenn mein Körper noch etwas mehr Zeit zum Ausruhen braucht, bin ich auch damit einverstanden.“ Am Tag seiner Verletzung wurde das Teton County Search And Rescue alarmiert. Die Rettungsmannschaft setzte einen Hubschrauber ein, um Kai aus dem Backcountry zu einem bereitstehenden Rettungswagen zu transportieren. Doch der 17-jährige lässt sich nicht unterkriegen und sprudelt nach wie vor Energie. Nach seinem Sturz und der langen Regenerations- und Therapiezeit nimmt uns Kai in seinen vollgepackten Alltag mit. „Derzeit beginnt ein typischer Tag für mich nach dem Aufwachen um 6 Uhr morgens. Dann lese ich 5 Seiten, mache 10 Minuten Stretching, gefolgt von einem Plyometrie-Training. Direkt danach laufe ich 3 Meilen und komme zurück, um Frühstück zu machen. Daraufhin gehe ich ins Fitnessstudio, um meine Kraftübungen zu machen. Im Anschluss geht’s nach Hause, um etwas für die Schule zu tun. Bevor es mit meinem Vater auf eine Nachmittagsradtour geht, stärke ich mich allerdings erst mit einem Mittagessen. Schließlich Abendessen und zur Ruhe kommen, um schlafen zu gehen.“ Doch das war nicht immer so. Kai‘s Training hat sich im Laufe der Jahre signifikant geändert. „Als ich aufwuchs, habe ich kaum trainiert, außer Zeit auf dem Trampolin zu verbringen. Im Moment stehe ich in der Regel gegen 6 Uhr morgens auf und trainiere 3 Stunden lang. Diesen Sommer war ich in LA im Red Bull Performance Center, um mich auf die Saison vorzubereiten.“ Da bleibt nur noch die Frage, wie er das alles unter einen Hut kriegt, Schule, Ski Profi und die Reihe an Filmproduktionen… Doch auch hierfür hat Kai eine Lösung gefunden. Für seine schulische Ausbildung geht der Freerider zur Peekaboo Street Academy, bei der er per Online-Unterricht teilnimmt. Auch sein Freundeskreis ist genauso wild wie er und besteht hauptsächlich aus Skifahrern und Sportlern. „Wir haben uns alle auf unterschiedliche Weisen entwickelt und unser Skifahren an verschiedene Level gebracht, aber wir können immer noch zusammenkommen und Gas geben! Derzeit hat der junge Skifahrer noch nichts geplant, außer dem bevorstehenden TGR-Film. Wir wünschen Kai Jones eine rasche Genesung und freuen uns darauf, ihn so bald wie möglich wieder auf Skiern zu sehen!
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