Bergstolz Issue No. 112

FRANKREICH 21 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023 Wer schon mal in Sospel oder der Umgebung war, dem ist vielleicht auch schon das Roya-Tal aufgefallen, genauer gesagt der Ort Breil sur Roya. Mir ging es so bei meinem letzten SospelBesuch, als ich auf dem La Cougule stand, einem Aussichtspunkt und Start in unzählige Trails. Ich blickte auf Breil sur Roya hinunter und fragte mich, wie es wohl taleinwärts weiterginge. Links und rechts unendlich viele Bergkuppen. „Das müsste man sich ja unbedingt mal anschauen…“ Von Ventimiglia aus fuhren wir also ins Roya-Tal hinein. Mit Staunen und großen Augen sahen wir, welche Verwüstungen das Unwetter 2020 angerichtet hatte. Noch zwei Jahre später bekamen wir Gänsehaut: Die Straße wurde zum Teil vom Fluss Roya weggerissen, und das gesamte Tal ist heute praktisch eine einzige Baustelle. Alle Hänge und Flussufer müssen neu gesichert, alles von Grund auf neu aufgebaut werden. Teilweise sieht man, dass der Wasserstand zehn, 15 Meter über dem Normalstand war und Häuser, die ganz oder zur Hälfte vom Fluss mitgerissen wurden. So dauert unsere Fahrt etwas länger durch die vielen Baustellenampeln, bis wir an unseren Zielort La Brigue ankommen. La Brigue liegt in einem kleinen Seitental in Richtung italienischer Grenze. Hier hab ich von einem Freund den Tipp bekommen, dass hier ein wunderbarer Campingplatz sein soll. Wir zirkeln mit dem Riesenschiff durch den engen Ort und am Ortsende sind wir da. Am Pra Reound Campingplatz, einer mittelgroßen Wiese, sehr schön und ruhig gelegen. Der Besitzer ein sehr freundlicher Mann, heißt uns herzlich willkommen und gibt uns gleich ein paar Tipps, wo man essen kann und was wir unbedingt sehen müssen. So richten wir uns ein und packen gleich mal die Bikes aus, denn wir wollen direkt die erste Tour in Angriff nehmen – zum Balcon de Marta.Eine Forststraße führt an die italienische Grenze, wovon man einen wunderbaren Ausblick ins Argentiera Tal hinunter hat. Wenn man es weiß, erkennt man sogar die vielen Trails, die nach Molini di Triora führen. Wir bleiben auf der Höhe und fahren weiter hoch bis wir an einer Festungsanlage des ersten Weltkriegs vorbeikommen und schon bald rechts den Cima de Marta und links den Balcon de Marta sehen. Wir sind nun auf 2.000 Meter Höhe, wohin uns unsere E-Bikes getragen haben. Dank einer Covid-Infektion bin ich noch nicht recht fit, da kommt mir die Akku-Unterstützung grad recht…

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