Bergstolz Issue No. 112

erzeugen. Das machst Du, indem Du mit blockierten Bremsen das Rad nach vorne wegschiebst, bzw. die Gabel leicht komprimierst und direkt danach die Bremse wieder öffnest. Dadurch bekommt Dein Bike den nötigen Impuls, um nach hinten weg zu rollen. Achte darauf, dass Du beim Üben immer wieder Deine Fußstellung und Lenkrichtung änderst. Es gibt hier kein richtig oder falsch, jede Version kann auf dem Trail mal nötig sein. Und das gezielte Üben zu allen Seiten und mit allen Fußstellungen hilft dir enorm, schneller Fortschritte zu machen. BALANCE HALTEN IN DER BEWEGUNG Um die Balance in der Bewegung zu üben, hast Du viele Möglichkeiten: Auf einer Parkplatz Markierung, einer kleinen Mauer, auf umgedrehten Paletten oder zwischen zwei Seilen. Wichtig ist hier, das Ganze langsam anzugehen. Je schneller Du fährst, umso eher „mogelst“ Du Dich darüber. Versuch, bewusst langsam und kontrolliert zu fahren und möglichst wenig zu lenken – klar, ansonsten kommst Du ja auch mit dem Vorderrad aus der Spur. Jetzt ist das Ziel, das Gleichgewicht durch gezieltes Neigen des Bikes zu erhalten. Damit Du dafür den nötigen Bewegungsraum hast, senke zuerst Deinen Oberkörper leicht ab und schieb dann das Rad unter Dir nach links oder rechts. Wichtig dabei ist, locker zu bleiben, dann passiert der Rest (fast) von allein. Während das Bike sich neigt und Deine Beine und Arme diese Neigung des Rads einleiten, soll Dein Oberkörper aber möglichst ruhig bleiben, schließlich geht es in erster Linie darum, unseren Oberkörper in der Balance zu halten. Gelingt uns das nicht (mehr), verlieren wir das Gleichgewicht und müssen durch Lenken ausgleichen. Viel Spaß beim Üben! Du wirst sehen, Dein Bike-Gefühl wird sich durch das Balance-Training rasend schnell verbessern! TOM ÖHLER Egal ob urbaner Spielplatz, hochalpine, technische Abfahrt, flowiger Singletrail oder ruppige Downhillstrecke – Tom Öhler liebt alle Facetten des Bikesports und ist immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen. In seinen exklusiven Fahrtechnik-Workshops gibt er an andere weiter, wie man mit einfachen Trialtechniken die eigene Performance auf dem Trail verbessern kann. Angeeignet hat er sich diese Vielseitigkeit schon als Kind: Von einem Rallye- und Motorrad-fahrenden Vater großgezogen worden zu sein, bedeutete für den Profi vor allem eines: „Ich fuhr, bevor ich laufen konnte! Zuerst auf einem Dreirad und einem Tret-Traktor, dann auf einer Mini-Cross und einem Trial- Moped – bis ich schließlich mit 12 Jahren Trial-Bikes entdeckte.“ Von da an ging alles schnell: Mit 15 machte er bei seinen ersten Bewerben auf sich aufmerksam, mit 17 war er das erste Mal österreichischer Meister. Er war über sechs Jahre lang unter den Top-3 der UCI-Weltrangliste, wurde Junioren-Vizeweltmeister sowie Indoor-Europameister und krönte seine Karriere schließlich 2008 mit dem BIU Bike Trial Weltmeistertitel. Nach diesem Erfolg zog er sich aus dem Wettkampfsport zurück, und widmete sich zunehmend dem „Street-Trial”, und der Durchführung professioneller Trial-Shows sowie auf die Umsetzung von Film- und Fotoprojekten. Beinahe nebenbei stellte er 2009 und 2013 auch noch zwei Guinness Weltrekorde mit dem Trial-Bike auf. Kurz gesagt: Wenn es einen Experten gibt, der Tipps zu besserer Fahrtechnik und Bikebeherrschung geben kann, dann ist das Tom Öhler. Wer noch mehr von Tom sehen will, schaut am besten auf seinem Instagram Kanal vorbei: @tom_oehler www.smooth.at FAHRTECHNIK // BALANCE 23 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 |2023

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