Bergstolz Issue No. 109

20 ARCTIC 12 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 07 | 2022 Hallo Jackie! Lass uns gleich starten: Im Film ist die Gruppe sehr ehrlich, was die Herausforderungen dieser Expedition angeht. War es eine schwierige Entscheidung, diese Aspekte der Reise zu zeigen? Ja und nein. Wir hatten in der Gruppe unterschiedliche Vorstellungen darüber, wie tief wir in diese Challenge eintauchen sollten. Diejenigen, die mit auf der Reise waren, waren vielleicht etwas zurückhaltender als die Mitglieder des Produktionsteams, die alles sozusagen von der Seitenlinie aus verfolgten. Wir wollten umsichtig sein mit dem, was wir im Film zeigen, aber auch real. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es auf Expeditionen wie dieser Probleme gibt, aber es kommt nicht oft vor, dass man diese Seiten der Geschichte zeigt, und je mehr wir darüber nachdachten, desto mehr wurde uns klar, dass wir ehrlich sein mussten. Die Schlussszenen zeigen die Gruppe, die über die Höhen und Tiefen des Abenteuers nachdenkt. Wie denkst Du jetzt darüber, mit ein paar Monaten Abstand? Es sind zwar schon Monate vergangen, aber die Erfahrung ist für mich immer noch sehr präsent. Ich bin sehr stolz auf das ganze Team, dass wir es trotz der Herausforderungen geschafft haben, aber ich wünschte, wir hätten als Team besser zusammenarbeiten können. Das Gefühl ist immer noch ein bisschen bittersweet. Wie fühlt es sich an, trotz aller Schwierigkeiten das Ziel, die zwölf höchsten Gipfel Schwedens zu besteigen, erreicht zu haben? Ich bin sehr froh, dass wir diesen Teil des Projekts erfolgreich abgeschlossen haben. Es war eine große Mission, und trotz der Herausforderungen haben wir das, was wir uns vorgenommen hatten, größtenteils erreicht, und dafür bin ich sehr dankbar. Im Film sagst Du, dass "das wahre Abenteuer beginnt, wenn etwas schief geht"? Was hat es Deiner Meinung nach ermöglicht, trotz der Spannungen weiterzumachen? Ich bin mir nicht sicher, was jeden einzelnen angetrieben hat. Ich hatte ehrlicherweise ein wenig Angst, dass eines oder mehrere Mitglieder der Gruppe einfach aussteigen würden. Ich war so engagiert in dem Projekt, dass mich persönlich nur eine schwere Verletzung dazu bewogen hätte, aufzugeben. Die anderen hätten es wohl jederzeit lassen können, vor allem gegen Ende, als wir wieder näher an der Zivilisation waren. Ich bin wirklich froh, dass das nicht passiert ist, und dass die ganze Gruppe bis zum Ende durchgehalten hat. Reine und Du sind beide professionelle Skifahrer, aber im Film erwähnst Du, dass Ihr noch nicht viele solcher Touren zusammen gemacht habt. Wie war es, eine solche Expedition gemeinsam zu unternehmen? Die ersten vier Tage waren hart für uns als Paar. Ich hatte nach zwei Tagen einen wirklich schweren Tag und habe mich deshalb ein wenig auf seine Hilfe verlassen. Vielleicht am dritten oder vierten Tag habe ich gemerkt, dass es für ihn anstrengend wurde, und ich glaube, das lag zum großen Teil daran, dass es seine erste richtige Expedition war. Ich war einen Moment lang

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