Bergstolz Issue No. 106

18 SIZI L IEN Bergstolz Ski & Bike Magazin • 04 | 2022 Die Seilbahn Funivia dell’Etna startet direkt am Rifugio auf zirka 1.900 Metern Höhe und erreicht die Zwischenbergstation la Montagnola auf ungefähr 2.500 Metern in einer guten Viertelstunde Fahrt. Etwas nervös was auf sie zukommt, aber voller Vorfreude, sitzen Oli und Guido in der Gondel. Von dort aus führt eine Kies-Straße hoch zu dem Face, das die beiden fahren möchten. Schwefel liegt in der Luft, überall strömt aus Löchern und Ritzen heißer Rauch hervor. Es ist ein wenig furchteinflößend, mit seinem Bike auf dem größten und aktivsten Vulkan Europas zu stehen. Unzählige Menschen haben bereits ihr Zuhause oder sogar ihr Leben verloren, als dieser Vulkan in der Vergangenheit ausgebrochen ist. Drop’n in. Fotograf Martin hat sich am Fuße der Flanke positioniert. Das Herz pocht, das Adrenalin steigt und der Puls wird immer höher. 3 … 2 … 1 … „Drop’n in“, tönt es aus demWalkie-Talkie. Kurzes Abklatschen und es geht los.Wie im Tiefschnee ziehen Oli und Guido ihre Lines durch die staubige Mondlandschaft. Dieses Gefühl, auf dem spektakulärsten Vulkan Europas zu stehen, mit seinem Kumpel frische Linien in die Hänge zu ziehen, ist wohl das Beste, was die Beiden bisher auf dem Bike erlebt haben. Nach einem gelungenen Tag und einigen außergewöhnlichen Runs in der schwarzen Erde ziehen die beiden vom Ätna weiter in Richtung Westen. Biancavilla heißt der nächste Spot, welcher sich im Hinterland der Hauptstadt Catania befindet. Dort soll es außergewöhnliche Gebirgsformationen geben, die fast schon weiß zu schimmern scheinen. Vom Fuße des Ätna geht es im Hinterland der Insel gute 30 km durch Olivenbaum-Plantagen, Felder und Wiesen bis nach Biancavilla. Etwas außerhalb des italienischen Dörfchens finden Guido und Oli die besagten Gebirgsformationen namens Calanchi di Biancavilla.Wie schlafende Riesen liegen die Sandsteinformationen im grünen Gras Siziliens. Die vielen einzelnen Grate laden geradezu auf einige Freeride-Runs ein. Auf dem Weg Richtung Fähre nehmen Guido und Oli die Route am Meer entlang. In einigen Fischerdörfchen machen die beiden Rast, um noch etwas Urbanspaß auf dem Bike zu haben und das wichtigste: Um noch einmal richtig gut Essen zu gehen. Schlussendlich geht es beim Mountainbiken doch genau darum – Spaß zu haben und das Leben in vollen Zügen zu genießen. Oli’s TIPPS für den Sizilien-Trip 5 HIGHLIGHTS: • Der Ätna:Wenn man Sizilien besucht, dann muss man einfach auf den höchsten aktiven Vulkan Europas! • Calanchi di Biancavilla: Die außergewöhnlichen Sandsteinformationen mit dem Bike abzufahren – einmalig! • Trapani: Mit seinen vielen historischen Bauwerken gilt Trapani als eine der schönsten Städte Siziliens. • Castelbuono: Landschaftlich wunderschön – die Kleinstadt liegt an der Küste, direkt dahinter ragen bis zu 2.000 Meter hohe Berge auf. • Palermo: Die Hauptstadt Siziliens ist ein Muss bei einem Sizilien-Besuch! Gegründet im 8. Jh. V. Chr. von Phöniziern, blickt die Stadt auf eine bewegte Geschichte zurück, die sich auch im Stadtbild niederschlägt. CAMPER HACKS: • Park4night App: Die schönsten besten, tollsten Übernachtungsplätze mit Womo oder Campervan, inklusive Usertipps. • WASSERWAGEN App: Das einfachste Mittel, um das Wohnmobil gerade zu stellen und so für erholsame Nachtruhe zu sorgen. • GIESSKANNE: Unverzichtbar zum Auffüllen des Wassertanks – und auch sonst in vielen Situationen praktisch… • TRIUMA GRASPRÜFER: Wem schon mal an ungünstiger Stelle und zu einem noch schlechteren Zeitpunkt das gas imWomo ausgegangen ist, der weiß den Gasprüfer definitiv zu schätzen.

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