Bergstolz Issue No. 104

25 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 02 | 2022 24 PRODUKTE / / TEST MAGURA | MT5 Die Magura MT5 gibt es nun schon ein paar Jahre und sie ist nach wie vor der Dauerbrenner für alle Nachrüster oder Rahmen-Aufbauer, die eine preisgünstige, kraftvolle Bremse suchen. Wir haben im Test versucht, das Optimum herauszuholen – hier unsere Tipps, um die Power anzupassen. Leichtgewichte brauchen nicht unbedingt die größten Bremsscheiben. Je nach Fahrkönnen und Einsatzbereich reichen hier 180er Bremsscheiben aus. Nur für schwerere Fahrer oder Fahrer, die mehr bergab unterwegs sind, empfehlen wir 200mm Bremsscheiben. Wer es ganz brachial haben will oder die Bremse ans E-Bike schraubt, kann dann auch noch die 220mm MDR Bremsscheiben verbauen. Aber Achtung: Man sollte dann sehr gefühlvoll mit der Vorderbremse zu Werke gehen. Denn die MT5 kann extrem bissig sein. Grundsätzlich trifft man mit der MT5 immer eine solide Wahl und ist auf jeden Fall der Preis/Leistungssieger. Bei der Montage sollte man noch darauf achten, dass man keine Luft in das System bekommt. Wenn es doch passieren sollte haben wir hier noch eine Videolink zum richtigen entlüften der Bremse: https://www.youtube.com/watch?v=Xwrd2nKOZ3c Vor der ersten Ausfahrt muss die Bremse auch gut eingebremst werden, sonst erlebt man eine böse Überraschung mit üblem Fading. Hat man diese Tipps beachtet, dann sollte die Magura MT5 bestens funktionieren. In Sachen Bremskraft und Dosierung steht sie ihrem großen Bruder MT7 kaum nach. Uns war die MT5 immer ein zuverlässiger und sicherer Anker in zahllosen Abfahrten und hat sich bis heute bestens bewährt. www.mbps.eu Nachrüstung mit Piggyback Dämpfer mit Christoph Bösl, SR Suntour Sales & Marketing TECH TALK Was bringt eine Dämpfernachrüstung und für wen macht das Sinn? Normalerweise sind Räder ab Werk mit einem Dämpfer ausgerüstet, der auf das Rad und dessen Kinematik angepasst worden ist bzw. sich weiter anpassen lässt. Insofern macht es schon Sinn, das zuerst zu prüfen oder sich an jemanden zu wenden, der einem beim Setting, mit Service und Tuning nachhelfen kann. Auch, um keine Ressourcen unnötig zu verschwenden. Wenn man aber zu dem Punkt kommt, dass man mit dem bestehenden Material nicht glücklich wird, oder dass ein Produkt außerhalb der Garantie defekt ist und die Reparaturkosten zu hoch sind im Vergleich zu einer Neuanschaffung, kann es schon sein, dass man das nicht mehr aus dem Kopf kriegt und zur Tat schreitet. Was man in jedem Fall beachten sollte: Wenn ich Komponenten am Rad tausche, folgen meist auch andere. Ein anderer Charakter an der Front zieht Anpassungen am Dämpfer nach oder andersherum. Mit besserem Fahrwerk fahre ich schneller und so folgen eventuell Bremsen, Reifen etc. Das kann dann förmlich einen Rattenschwanz nach sich ziehen. Was ist ein Piggyback Dämpfer und was sind seine Vorteile? Piggyback ist im Wesentlichen ein Ausgleichbehälter und schafft somit mehr Bauraum für Teile und Volumen für Öl, was normalerweise sonst reduziert und kompakt in einem so genannten Inlinedämpfer ‚geschachtelt‘ wird. Der Floating Piston oder die Bladder ist so im Piggyback untergebracht, dass Öl von Gas/Luft getrennt wird. Diese Konstruktion sorgt für eine konstante Dämpfungsleistung ohne Aufschäumen des Öls bei anspruchsvollen Fahrten mit schnellen Schlägen. Mehr Öl hält zum Beispiel die Temperatur konstanter und somit die Leistungsfähigkeit stabiler und ausgeglichener, auch wird mehr Platz für Bushings geschaffen, was den Dämpfer stabiler und haltbarer macht, was speziell bei der Nachrüstung von E-Bikes relevant sein kann. Worauf ist zu achten bei einer Dämpfernachrüstung. Grundsätzlich sollte der Einsatzzweck passen und der Dämpfer dafür freigegeben sein. Korrekte Länge, korrekter Hub, Trunnion oder Standard Mount und die entsprechende Hardware, sind wichtige Punkte. Der Freigang ist wichtig um Kollisionen mit dem Rahmen zu vermeiden, speziell im eingefederten Zustand. Da wird der Bauraum seit Jahren enger, weshalb wir den Piggyback beim TRIAir horizontal angeordnet haben und nicht mehr entlang der Längsachse. Last but not least brauchen wir einen Dämpfer, der grundsätzlich auf das Hebelverhältnis des Rahmens passt und auch Anpassungsmöglichkeiten hat, die ein feinere Abstimmung zulassen. Das Hebelverhältnis kann im Durchschnitt leicht errechnet werden, es lassen sich aber online bereits einige Rahmen im Detail finden oder Hersteller stellen die Info auf Anfrage zur Verfügung. Mit diesen Angaben kann man sich dann beim Fachmann oder Hersteller der Komponenten dementsprechend beraten lassen. Hat SR Suntour autorisierte Händler für die Nachrüstung, oder an wen darf sich der Konsument wenden? Das Grundsetting des TRIAir2 kann man als M/M beschreiben. Das ist sehr realistisch an die Realität im Aftermarket angelehnt und deckt bereits einen sehr großen Bereich des aktuellen Bedarfs an Kinematiken ab. Zudem sichert es über die Anpassung des Volumens der Positiv- und Negativkammer als auch des Drucks im Piggyback schon sehr viel Spielraum und Fahrspaß. Die meisten Händler sind bei uns Kunden, insofern kann ein Bezug über den Fachhandel stattfinden. Unterstützen werden wir das weiter in Kürze mit einem spezifischen Booklet zum TRIAir 2 auf der Webseite, die Durolux36 und die Axon34 WERX finden sich bereits dort. www.srsuntour.com/de/service/download-bereich/downloads-endverbraucher/bike/booklets Foto: Patrick Valorzi SERVICE | UNTERZIEHSHORTS SERVICE // Unterziehshorts // ENDURA / Engineered Boxer Short » Erhältliche Größen: S – XL » Damenmodell: erhältlich » Preis: ab ca. 35,00 € TESTEINDRUCK: Da das Material etwas dicker ist, ist die Unterziehshorts auch für kalte Tage am Bike gut geeignet. Das klassische Polster mit etwas dickerer Auflage sorgt für sehr hohen Tragekomfort. Die Unterziehshorts kann mittels Druckknöpfen fest mit der Endura-Short verbunden werden. Jedenfalls der Preis/Leistungs-Sieger im Test. www.endurasport.com // LEATT / Short Liner MTB 3.0 V22 » Erhältliche Größen: S – XXL » Damenmodell: Nein » Preis: ab ca. 70,00 € TESTEINDRUCK: Sehr fein verarbeitete Unterhose mit einem eher dünnen und sehr atmungsaktiven Polster. Die zwei Seitentaschen für Handy und Geld haben sich als ausgesprochen praktisch erwiesen, ebenso der originelle Hosenschlitz, wenn es schnell gehen muss. Die Leatt Short ist am Bein etwas schmal geschnitten, daher gerne eine Größe größer nehmen als üblich. www.leatt.com // MALOJA / PoplarM NOS » Erhältliche Größen: S – XL » Damenmodell: Nein » Preis: ab ca. 99,00 € TESTEINDRUCK: Die etwas länger geschnittene Maloja PoplarM zeichnet sich durch sehr gute Atmungsaktivität aus. Das Polster ist äußerst komfortabel und etwas dicker, also bestens geeignet für Einsteiger und Gelegenheitsfahrer. Das Chamois ist ebenfalls sehr atmungsaktiv, sodass sich die Hose auch an heißen Tagen sehr gut tragen lässt. www.maloja.de // PATAGONIA / Nether Bike Liner Short 7 » Erhältliche Größen: XS – XL » Damenmodell: erhältlich » Preis: ab ca. 70,00 € TESTEINDRUCK: Die Bikeunterhose mit dem kürzesten Hosenbein sitzt ausgezeichnet, das kurze Bein rutscht nicht nach oben. Das Sitzpolster empfanden unsere Tester als etwas dick, allerdings auch sehr komfortabel. Die Shorts fällt insgesamt etwas klein aus, daher lieber eine Nummer größer wählen. Großes Plus: Das sehr atmungsaktive Material. www.eu.patagonia.com // PROTECTIVE / P-Beyond » Erhältliche Größen: S/M – 2XL/3XL » Damenmodell: erhältlich » Preis: ab ca. 50,00 € TESTEINDRUCK: Angenehme, weich zu tragende Bikeunterhose, mit einem sehr komfortablen mittelharten Polster, damit sind auch längere Touren kein Problem. Durch das etwas festere Material ist die Hose bestens für Schlechtwetterfahrten und kühlere Temperaturen geeignet. Aufgefallen ist unseren Testern zudem die extrem hohe Verarbeitungsqualität. www.protective-sports.com // SCHÖFFEL / Skin Pants 8h » Erhältliche Größen: 46 – 58 » Damenmodell: erhältlich » Preis: ab ca. 80,00 € TESTEINDRUCK: Sehr komfortable Bikeunterhose mit hohem Tragekomfort für lange Ausfahrten. Das Material der Hose ist sehr atmungsaktiv, selbst bei hohen Temperaturen wird es in der Hose nicht zu warm. Das Polster ist nicht zu dick und trotzdem kommt es zu keinen Druckstellen. Die Schöffel Skin Pants überzeugten im Test außerdem mit der besten Atmungsaktivität. www.schoeffel.com // SQ LAB / Short ONE10 » Erhältliche Größen: XS – XXL » Damenmodell: Nein » Preis: ab ca. 100,00 € TESTEINDRUCK: Die Short ONE10 ist der Mercedes der Bikeunterziehhosen. Hoher Tragekomfort zeichnen die Hose aus. Mit einem eher dünneren Polster kommt es zu keinerlei Druckstellen und auch zu keinem Pampersgefühl. Die Atmumgsaktivität ist gut, bei sehr heißen Tagen wird es aber doch etwas warm. Ideal als Allrounder für unsere Breitengrade. www.sq-lab.com Egal, wie fancy und ausgefallen die Anbauteile am Bike ausfallen, das Ding, das wirklich individuell unterschiedlich ist, sieht im Normalfall niemand: Die Unterziehshorts. Zuerst zum Grundsätzlichen: Im Gegensatz zum Lycra-Piloten vulgo XC-Racer trägt der moderne Biker (und natürlich auch die Bikerin) Shorts. Die haben allerdings kein eingearbeitetes Sitzpolster, daher zieht man drunter eine Unterziehshorts an, die aus sehr atmungsaktivem, dehnbarem Material gefertigt ist und eben als „Trägermasse“ für ein Sitzpolster dient. Denn eines ist klar:Wer seinen Hintern liebt plus ein einigermaßen durchschnittliches Schmerzempfinden hat, der fährt nicht ohne Sitzpolster sportlich Rad. Das Sitzpolster selbst ist für den Fahrkomfort mitentscheidend: Es unterstützt ja direkt einen der drei Berührungspunkte des Bikers mit seinem Sportgerät.Welches das Beste ist, ist eine unmöglich zu beantwortende Frage, denn hier kommt es stark auf individuelle Vorlieben und den Körperbau an, bzw. auch, wie sehr man ans Sitzen im Sattel gewöhnt ist. Prinzipiell gilt, dass das Sitzpolster umso dünner und straffer sein darf, je sportlicher der Fahrer und je mehr Zeit der im Sattel verbringt. Wenns eine neue Unterziehshorts sein soll, dann nimmt man am besten die bisherige Lieblings-Unterziehshorts zur Hand und recherchiert ein bisschen zum Sitzpolster. So bekommt man einen ersten Eindruck, wie der Nachfolger aussehen sollte. Anschließend begibt man sich zum Fachhändler des Vertrauens, denn um eines kommt man hier nicht herum, wenns passen soll: Beratung,Anprobieren, Ausprobieren. Zum Schluss noch zwei kurze Hinweise: Nein, man trägt keine Unterhose unter der Unterziehshorts. Und selbstverständlich gibt es auch jede Menge unterschiedliche Modelle speziell für Frauen, die wir allerdings für diese Ausgabe nicht getestet haben. Tech: Bremsgriff Material: Carbotecture Hydraulisch, Bremsmedium Royal Blood (Mineralölbasiert) EBT (Easy Bleed Technology) Hebelweitenverstellung 4 Kolben Empfohlene Bremsscheibe Storm HC, MDR-C, MDR-P Gewicht: 255 g

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