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MapCase GmbH Gründer im Interview

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Der neue digitale Weg für Kundengewinnung im Wintersport: Zwei Brüder, eine App, eine Leidenschaft, ein Erfolg

Bastian (28) und Dominik (25) Kneissl, Gründer der MapCase GmbH, haben mit großer Begeisterung für den Wintersport und beeindruckendem Erfindergeist ein digitales Produkt zur Marktreife gebracht: Die App „MAPtoSNOW" überzeugt Skifahrer und Snowboarder mit einem realen Gaming-Ansatz und Belohnungssystem für die sportlichen Leistungen. Zwei Jahre nach der Gründung zeigt eine eindrucksvolle Bilanz den Geschäftserfolg der digitalen Anwendung: Mehr als 3 Millionen Kilometer sind die User damit gefahren und haben knapp 600 Millionen Höhenmeter bewältigt, es wurden über 660.000 Pins gesammelt, tausende davon in Form von Gutscheinen eingelöst. Die digitale Szene nimmt die Brüder als Innovationsgeber für ein neues mobiles Zeitalter im Sport- und Tourismus-Markt wahr. Im Interview sprechen die zwei jungen Mainzer über ihren Werdegang von BWL-Absolventen zu Gründern, von schlaflosen Nächten, gelebten Träumen und darüber, was ihr Unternehmen mit einer Mount-Everest-Besteigung zu tun hat.

Hinter MAPtoSNOW steht die MapCase GmbH, ein siebenköpfiges Startup-Unternehmen, das im August 2011 aus einem Zusammenschluss von Studenten heraus gegründet wurde. MapCase wird gefördert durch die European Space Agency (ESA) und erhielt das EXIST Gründerstipendium des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Außerdem ist MapCase ein interessanter Partner für Investoren. Nur eine Woche nach der Preisverleihung bei der Veranstaltung „Show Your App Award" im Februar 2013 gewann das Unternehmen mit VCN Venture Capital Network GmbH&Co.KG in Aschaffenburg und der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz zwei neue Investoren

Bastian und Dominik, welche Beschreibung trifft Euch eher: Sport- oder Technikfreaks?
Bastian: Wir sind Sportfreaks mit technischem Interesse. Der Sport spielt in unserem Leben eine entscheidende Rolle, im Winter Skifahren und im Sommer Downhill-Biken oder Windsurfen. Unsere ganze Leidenschaft für den Sport haben wir in unsere App MAPtoSNOW gepackt. Und das merkt man ihr an: Sie ist auf Spaß ausgelegt.
Dominik: Uns ist wichtig, dass wir nie den Fokus zum Skifahren verlieren. Nicht das Handy steht im Mittelpunkt, sondern das Erlebnis. Es ist nicht nötig, ständig auf das Smartphone zu schauen, um die App zu bedienen. MAPtoSNOW funktioniert – einfach nur, weil das Handy in der Hosentasche steckt.

Mit Eurer App versprecht Ihr Usern in den Skigebieten noch mehr Spaß im Schnee, Ihr ermöglicht das Sammeln von digitalen Belohnungen bei sportlichen Leistungen, Höhenmeter und Kilometer werden aufgezeichnet, User können Wettbewerbe austragen und vieles mehr. Dahinter steht ein siebenköpfiges Team. Teilt jeder Eure Sportpassion?
Dominik: Absolut. Würde uns nur der Gedanke an das Geschäft und den Erfolg verbinden, würde es nicht funktionieren. Unser Team charakterisiert sich durch außergewöhnliche Menschen, die alle eine große Leidenschaft für den Sport haben. Bei uns arbeiten passionierte Skifahrer und Snowboarder, Downhill-Biker, Kletter-Spezialisten und sogar ein semi-professioneller Freerider zieht seine Spuren am liebsten im frischen Powder.
Bastian: Wir sind nicht blauäugig, wollen natürlich auch als Unternehmer Geld verdienen, um es auch sinnvoll in die technische Weiterentwicklung der App und in die Professionalisierung unserer Vertriebsstruktur zu investieren. Jeder in unserem Team ist Spezialist in seinem Fachgebiet. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitern, derzeit vor allem im Bereich Marketing, Entwicklung und Account Management.

Wie ist Euer Traum entstanden?
Bastian: Wir hatten schon immer den Wunsch, selbst ein Unternehmen zu gründen, das unsere private Begeisterung für den Sport mit dem Job verbindet. Das funktioniert am besten mit dem eigenen Startup.
Dominik: Während unseres Studiums haben wir für ein Wintersportmagazin Skigebiete getestet. Da kam uns die Idee, wir könnten eine Homepage entwickeln, auf der User sich in einer Community vernetzen und selbst Testberichte über Skigebiete schreiben können.
Bastian: 2009 startete jedoch die rasante Entwicklung der Smartphones. Dienste wie Foursquare und soziale Netzwerke wie Facebook revolutionierten die Kommunikation. Während der Olympischen Winterspiele in Vancouver reifte in uns immer mehr die Idee, User für sportliche Leistungen mit einer App zu belohnen. In einem Studententeam haben wir 2010 dann einen ersten Prototypen entwickelt.

Im Sommer 2011 habt Ihr Euer Startup gegründet und das EXIST-Gründerstipendium erhalten, im Herbst 2011 Euer Produkt in Sölden, Österreich, gelauncht. 2013 wurdet Ihr mit dem App Award der m-days, der führenden Messe für mobile Technologie, ausgezeichnet, Ihr verbucht ein hohes Wachstum bei den Usern, 9 Skigebiete setzen Eure App exklusiv bereits ein, in weiteren 171 Gebieten ist die App zusätzlich verfügbar. Euer Werdegang liest sich wie eine Bilderbuchgeschichte. Gab es nicht auch Tiefpunkte?
Dominik: Wie jedes Startup hatten wir Höhen und Tiefen.

Inwiefern?
Bastian: Im Winter 2011/12 hat sich das ursprüngliche Team in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Unser Geschäftsmodell hätte in der damaligen Konstellation nicht zu einem Erfolg geführt. Obwohl wir nach dem Launch sehr gute erste konkrete Akquisegespräche führen konnten, haben nicht alle an den langfristigen Erfolg geglaubt.
Dominik: In dieser Zeit gab es viele schlaflose Nächte. Wir haben unermüdlich nach Menschen gesucht, die uns helfen, die Teil unserer Idee werden möchten und den Traum auch leben.
Bastian: Ja, wir haben nie aufgegeben und immer an unser Projekt geglaubt. Nur deshalb stehen wir jetzt da, wo wir sind. Wir freuen uns jeden Tag über Erfolge, akzeptieren aber auch Niederlagen. Ich denke das zeichnet auch einen echten Sportler aus. Mut und Durchhaltevermögen zahlt sich am Ende aus – wie bei den Bayern in der Champions League.

Wo steht Ihr denn jetzt?
Bastian: Wir vergleichen unsere Gründung mit einer Besteigung des Mountain Everest. Es ist ein langer Weg bis zum Gipfel. Man kommt immer wieder an eine schwierige Steilwand, man kann abstürzen. Wir sind sicher noch nicht oben.

Wann wisst Ihr, dass Ihr den Gipfel erreicht habt?
Dominik: Wir sind aktuell auf einem sehr guten Weg, wann genau kann man noch nicht sagen. Im jetzigen sogenannten „Basecamp" sehen wir in Bezug auf MAPtoSNOW den Gipfel aber schon deutlich.
Bastian: Und egal welches Wetter, wir gehen den Aufstieg an!

Ihr seid so voller Enthusiasmus über Eure App. Man merkt, dass Ihr davon überzeugt seid.
Dominik: Das hat uns am Anfang wirklich geholfen. Ich glaube, dass nicht jeder verstanden hat, was wir genau machen (lacht). Aber die Verantwortlichen haben gemerkt, dass wir Know how und Leidenschaft mitbringen. Das Persönliche war wichtig.

Du hast also am Anfang alle Akquisegespräche persönlich geführt?
Dominik: Basti ist für die Konzeption der App und die strategische Ausrichtung von MapCase verantwortlich. Ich suche den persönlichen Kontakt zu unseren bestehenden und potentiellen Kunden. Also bin ich im Sommer 2012 in die Skigebiete gefahren. Zwei Monate war ich nur unterwegs, in einem alten Seat Ibiza. Am Ende hatte ich Bedenken, ob er mich nach Hause bringt.
Bastian: Es hat sich gelohnt. Innerhalb von zwei Monaten hat Dominik neun Skigebiete von unserer App überzeugt und als Kunden gewonnen. Wir haben die Leute mit unserem innovativen und spielerischen Ansatz begeistert.

Du hast nach Investoren gesucht?
Bastian: Ja. Der Druck war groß. Du weißt: Du musst Geld einsammeln. Irgendwann ist die Sache vorbei, ohne dass sie richtig angefangen hat. Das EXIST-Stipendium lief aus und wir mussten weiter in das Team und die Entwicklung investieren. Es war sehr hilfreich, dass wir so erfolgreich bei der Akquise von Kunden waren. So waren wir für Investoren interessant und haben gezeigt, dass unser Geschäftsmodell funktioniert.

Wo seht Ihr Euch in zehn Jahren?
Dominik: Neben MapCase würde ich gerne eine Art Gründerplattform aufbauen. Ich finde es hochinteressant, mit anderen Startup-Unternehmen zusammenzukommen und diese zu fördern.
Bastian: Da bin ich dabei! Es gibt so viele Dinge, die wir auch bei MapCase noch in der Schublade haben. Als nächstes werden wir unser Portfolio an Sportarten erweitern – wir wollen den Usern unseren Spaßfaktor natürlich im Sommer nicht vorenthalten. Persönlich möchte ich mir die Zeit „freischaufeln", selbst wieder mehr die Pisten, Trails und Surfspots zu erkunden. Die Teilnahme an einem Ironman wäre auch ein Traum.

www.maptosnow.com

Letzte Änderung amMontag, 03 Juni 2013 21:04

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