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OUR BIG FAT GREEK SHREDDING - Griechenland


Our big fat greek shredding - Bergstolz

TEXT & BILDER: Klaus Listl

GRICHENLAND MAL ANDERS

Mit Andi Valentin, Flo Zebisch, Tine Listl und Fotograf Klaus Listl „Ach schön, ihr fahrt nach Griechenland. Ist das da jetzt schon schön warm?“ „Was, zum Skifahren! Haben die überhaupt Berge?“ Ja, haben die und zwar richtig viele. Wir hatten uns spontan in den Kopf gesetzt, mal wieder ein untypisches Land zum Skifahren aus zu checken. Daher waren wir die verwunderten Fragen und Gesichter schon gewohnt, nach Rumänien und Georgien in den vergangenen Jahren.

HOFFNUNG – ZWEIFEL – SCHNEE
Am Flughafen in Athen mit 18° C überkamen uns dann aber doch ein paar Zweifel: „Ist es doch schon zu warm? Haben wir notfalls Badesachen dabei?“ Mit dem Mietauto fuhren wir bei leichtem Regen in die Richtung, in der uns das Internet Berge, Schnee und Skigebiete versprochen hatte. Es wurde nicht kälter und Berge sahen wir lange auch nicht. Doch plötzlich schälte sich das Parnassos Gebirge aus den Wolken – schneebedeckt – und das Thermometer sank, je weiter wir uns die Passstraße nach oben schraubten. Also Badesachen wieder weggepackt und rein in die Skiklamotten. Bissl a Glück gehört a dazu.

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GASTFREUNDSCHAFT UND GEMÜTLICHKEIT
Yannis, unser Ansprechpartner von der Tourist Agency OnParnassos. gr, wartete im kleinen Dorf Agoriani (Eptalofos) auf uns. Er hatte uns Zimmer in Asiminas Hotel organisiert, einem schönen Familienbetrieb mit sehr feinen Zimmern und leckerem und mehr als ausreichendem Frühstücksbuffet. Zum Abendessen trafen wir uns dann in lockerer, gemütlicher Atmosphäre in der Taverne „Zum grauen Bären“ mit Yannis und Kostis, einem lokalen Guide. Wie ausgehungerte Wölfe machten wir uns über Lammkoteletts, Wildschweinbraten, griechischen Salat und Tsatsiki her. Die griechische Küche der Bergregionen unterscheidet sich stark von dem was man bei uns zuhause beim Griechen bekommt. Der Geschmack ist durch die regionalen Produkte und vor allem die Bergkräuter unbeschreiblich gut. Schon bald waren wir in intensive Gespräche vertieft und bemerkten nicht den Regen, der an die Scheiben trommelte. Ein Stoßgebet zu Zeus vor dem Schlafen: „Bitte lass das alles Schnee werden!“

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VON BEAMTEN & ZUSCHAUERN
Nachdem der Schnee und das Eis von den Liften gekratzt waren, was in staatlichen Betrieben schon mal länger dauern kann, brachte uns der neue Lift mit Verspätung endlich in die weiße Pracht. Wie mit Puderzucker bestäubt lag das weitläufige Freeride Gebiet in strahlendem Sonnenschein vor uns und wir kletterten gleichmal die erste Flanke direkt neben dem Lift rauf. Die ersten Griechen entdeckten uns und beobachteten die Kletterei und die Lines, die wir ins ausgesetzte Gelände setzten. Sie löcherten unseren Fotografen mit Fragen in passablem Englisch und so machte die Kunde von den verrückten Germanikos schnell die Runde. Anscheinend wurde dieses hochalpine Gelände nur selten ordentlich von Freeridern bearbeitet – Challenge accepted!

Bluebird und Meerblick
Die nächsten Tage verbrachten wir mit Touren auf die ausgesetzten Gipfel rund um das Parnassos Skigebiet und hatten alle Lines für uns. Für jeden Geschmack ist da etwas dabei, Spines, steep Runs oder eher die Soul Variante, wir tobten uns richtig aus. Die einzigen Einheimischen, die hier freeriden sind die Skilehrer, aber die waren zum Glück damit beschäftigt, den Athenern das Skifahren bei zu bringen. So konnten wie uns in Ruhe die besten Kirschen herauspicken. Die Einzige, die gegen uns arbeitete, war die Sonne. Die ist in diesen Breitengraden (auf der Höhe von Mallorca) auch im Februar schon sehr intensiv und so konzentrierten wir uns vorwiegend auf die Nordhänge. Beim Aufstieg auf der Südseite wurden wir dafür mit Meerblick auf den Golf von Korinth belohnt. Ein Gipfelkreuz aus Skistecken, das wir gemeinsam aufstellten, machte das Gipfelerlebnis komplett.

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Entspannung muss sein
„Boa, des stinkt!“ Als wir nach einem erfolgreichen Skitag nördlich des Gebirges bei Lamia aus dem Bus stiegen, haute es uns fast rückwärts um. Yannis hatte uns hierher geschickt, um uns zu entspannen. Hinter einer teilweise fehlenden Absperrung entdeckten wir im wahrsten Sinne die Quelle des Übels. Die Thermophiles sind Schwefelquellen, die mit natürlichen Steinbecken und einem kleinen Wasserfall bei 45° C Wassertemperatur zum plantschen einladen. An den Gestank gewöhnt man sich schnell und der nette Grieche mit seinem Honigstandl sorgte sich auch um uns. „Only 20 Minutes!“, da die Dämpfe und das warme Wasser schnell benommen machen.

Neue griechische Freunde und eine einsame Hütte
Die Tage in Parnassos neigten sich dem Ende zu. Yannis brachte seine Familie und Freunde zum Essen mit und wir feierten typisch griechisch mit großer Schlachtplatte, verschiedenen Käsespezialitäten und natürlich Grassi (Hauswein) und Tsipouro. Da beides aus der gleichen Traube hergestellt wird, heben sie sich quasi gegenseitig auf. Die Stimmung stieg, die Gespräche wurden tiefer, der Wein floss. So lässts sich’s leben. Und so entstanden hier die ersten Freundschaftsbande, die wir zum Ende der Reise noch vertieften. Die letzte Nacht nach einem weiteren sonnigen Tag mit steepen Lines in inzwischen leider sulzigem Schnee verbrachten wir auf einer Hütte, die den Hütten des DAV in nichts nachsteht. Leckeres Essen, Bettenlager und eine LVS Trainingsgruppe, die Griechen sind sehr bedacht, was Lawinen angeht, ließen heimatliche Gefühle aufkommen. Sunsetshooting mit der Kulisse des Golfs und mit Blick auf unser nächstes Ziel – Kalavryta auf dem Peloponnes.

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Mit der Fähre ins nächste Skigebiet
Um in das nur 50 Luftkilometer entfernte Kalavryta zu kommen, mussten wir fast die 3-fache Strecke zurücklegen. Erst cruisten wir die kurvige Küstenstraße bis zur neuen Brücke bei Patras entlang. Auf dem Weg legten wir natürlich einen Stopp in Delphi ein. Das weltberühmte Orakel sollte uns für den Rest des Trips gute Ratschläge geben und wir bekamen auch endlich die langersehnten Souflakispieße – das können sie, die Griechen. Mit viel „Hella, hella!“ und „Hoppa, hoppa!“ wurden wir auf der Fähre auf unseren Stellplatz eingewiesen und setzten endlich auf den Peloponnes über. Dort die gleiche Strecke an der Küste zurück und schon waren wir am Ziel.

RIGHT PLACE – WRONG TIME
Nachdem wir den örtlichen Bäcker in Kalavryta am nächsten Morgen geplündert hatten, schraubte sich unser Van die Passstraße hinauf. Schon von weitem erblickten wir zahlreiche Freeridespots, die easy mit den Liften erreichbar waren. Der Manager des Skigebiets begrüßte uns herzlich, er hatte in der Planung des Gebietes extra an Ziehwege gedacht, die die Freerider schnell zurück zu den Liften bringen. Sogar eine Lawinenwarnlampe und eine Skiroutenplan ist in Kalavryta vorhanden. Beste Voraussetzungen! Leider hatte auch hier die Sonne gewütet und so war vom frischen Schnee leider nichts mehr für uns übrig. Doch im größten Funpark Griechenlands ließ es sich auch recht gut aushalten und die Jungs zeigten der griechischen Freestyleszene – wo der Bartl den Most holt.

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Sightseeing mit den Lokals
Den letzten Tag unseres Trips verbachten wir mit unseren neuen Freunden Afroditi und Dimitris in der imposanten Hauptstadt des Landes. Bei angenehmen 23 °C erklommen wir den Hügel der Akropolis mitten in der Stadt und konnten mit nur wenigen anderen Touristen die eindrucksvollen Tempelanlagen für die Schutzgöttin Athene bestaunen. Hier in der Wiege der Demokratie diskutierten wir über politische und private Themen, Vorurteile und Gegensätze der verschiedenen Kulturen. Bei griechischem Kaffee auf einer Dachterrasse am Nachmittag und zum Abendessen im besten Fischrestaurant am Hafen von Athen festigten sich die Freundschaftsbande. Und so verabschiedeten wir uns nach einer langen Nacht mit einem erstgemeinten „Auf ein Wiedersehen in Griechenland.“

INFO BOX

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ANREISE.
  • München – Athen ca. 2,5 h Lufthansa incl. Skigepäck ca. 230 €

PARNASSOS.

GUIDE.

UNTERKUNFT.
  • Asiminas Hotel in Agoriani (Eptalofos)

SKIRESORT.



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