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Bergstolz Unterwegs: Freeride World Tour Fieberbrunn

Letzter Tourstopp der FWT 2020: Fieberbrunn

Auch die diesjährige Freeride World Tour bleibt vom Coronavirus nicht verschont. Die legendäre Saison Abschluss Competition Verbier Xtreme, die vom 25 März bis zum 5 April stattgefunden hätte, wurde frühzeitig abgesagt. Damit wird die aktuelle Rangliste der bisherigen Saison als Endergebnis gewertet. Zugleich war dann auch der Tour Stopp in Fieberbrunn der letzte der Saison. Lea Rauchenecker war für uns auf Einladung von Vibram vor Ort.

20200406 FWT20 FIEBERBRUNN JBERNARD AO9I3871Fieberbrunn ist mittlerweile seit mehreren Jahren Gastgeber der Freeride World Tour und das Skigebiet Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn entwickelt sich immer mehr zum Freeride Eldorado. "Easy up - Wild down" lautet die Devise des Skigebiets. So eröffnen 70 Lifte den Freeride-Fans faszinierende Tiefschnee-Hänge, aber auch Newcomer und Kids kommen auf ihre Kosten und das alles ohne lange Aufstiege. Die exponierten Flanken des 2.119 m hohen Wildseeloders stellen den perfekten Hang für eine Freeride Competition. Steile Schluchten, riesige Klippen, felsiges Terrain und enorme Pulverschneefelder – ein einzigartiger Mix, der der Kreativität der Rider freien Lauf lässt. Dazu zählen außergewöhnliche Freestyle-Moves, Mega-Drops und ein wahnsinniges Tempo. Rund 40 Minuten müssen die weltbesten Freerider auf den Gipfel steigen, bevor sie sich vom Start in den Hang mit seinen 620 Höhenmetern stürzen können, der Neigungen bis zu 70 Grad zu bieten hat. Das Publikum kann die Lines der Freerider im Contest Village am gegenüberliegenden Lärchfilzkogel (1.645 m) live mitverfolgen.

Ursprünglich war der Wettkampf angesetzt auf Samstag. Aufgrund des Schneefalls und der schlechten Sicht an diesem Tag wurde die Competition dann aber erst am Sonntag ausgetragen, dafür bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Durch den Partner der Freeride World Tour, den italienischen Schuhsohlen Hersteller Vibram hatten wir die Möglichkeit, exklusive Interviews mit ihren Athleten zu führen. Zu Beginn mit dem Franzosen Leo Slemett, dem in Andorra ein unglaubliches Comeback gelungen ist, und dem Gewinner der Freeride World Tour 2019, Markus Eder. Beide waren super heiß auf die Competition in Fieberbrunn und hatten Großes vor, was sie am Tag des Wettkampfs auch deutlich bewiesen.

20200406 FWT20 FIEBERBRUNN DDAHER 4312Wohl einer der überraschendsten Erfolge dieser Saison war der Sieg von Leo Slemett in Andorra. Auch er selbst war skeptisch, wie sich sein Jahr nach seiner Verletzungspause entwickeln würde. Dass es so gut verlaufen würde, damit hatte er selbst nicht gerechnet. „Ich habe mehr Zeit mit Krafttraining verbracht, als dass ich auf den Ski stand“, erzählt er. Nachdem er das erste Mal in Kanada wieder an den Start ging, folgte direkt beim nächsten Tour-Stopp der souveräne Sieg. „Es war eine super Bestätigung für die viele Arbeit“, berichtete er stolz über seinen Erfolg. Natürlich hatte Leo Slemett den Startplatz in Verbier als großes Ziel vor Augen: „Schon als kleiner Junge habe ich davon geträumt, mit den Ski dort runterfahren zu können.“ Dass der Wettkampf in Verbier nicht stattfinden würde, damit hatte zu diesem Zeitpunkt noch niemand gerechnet.

20200406 FWT20 FIEBERBRUNN JBERNARD AO9I4924Markus Eder hingegen ging mit ganz anderen Absichten an den Start, wie er uns erzählt: „Einfach Spaß haben und zeigen was ich kann.“ Mit dem Sieg bei der Freeride World Tour letztes Jahr gab Markus Eder das Ende seiner aktiven Contest Karriere bekannt. Er war aber super glücklich darüber, die Möglichkeit zu bekommen, in Fieberbrunn noch einmal mitfahren zu können. „Wir hatten heute das erste Face Check und es sieht einfach super aus“, berichtet er.

Am Sonntag war es dann soweit. Die Wettergötter waren gnädig: Perfekter Powder und Sonnenschein – ideale Bedingungen. Snowboardlegende Gigi Rüf eröffnete den Wettkampf bei den Boardern und legte die Messlatte gleich richtig hoch. Geradezu spielerisch gelangen ihm drei 360s und er zeigte einen extrem schnellen und problemlosen Run im Stile eines absoluten Champions. Nils Mindnich hatte da aber auch noch ein Wörtchen mitzureden. Der Wildcard-Rider aus den USA nahm die größeren Felsvorsprünge und fuhr die Hälfte seines Runs sogar Switch. Sein Lauf, der die Leichtigkeit eines Park-Runs versprühte, katapultierte ihn auf den ersten Platz. Im Nachhinein betrachtet stand damit dann auch schon der erste Weltmeister fest.

Die Competition der Freeskiing Männer wurde von Markus Eder eröffnet. Seinen Run begann er mit einem Mega-Backflip, gefolgt von einem schnellen 360, einem Double über die Felsen und einem Cork 3. Die einzigartige Linienwahl und die außergewöhnlichen Tricks zeigten deutlich, dass er sein Motto „zeigen was ich kann“ ziemlich deutlich machen wollte. Aber dann geschah es: Kurz vor Ende des Runs stürzte er nach einem massiven Lincoln.

20200406 FWT20 FIEBERBRUNN JBERNARD AO9I4913Nach dem schweren Sturz im letzten Jahr hatte Craig Murray in Fieberbrunn noch eine Rechnung offen. Er begann seinen Run mit einem riskanten und extrem ausgesetzten 360, gefolgt von einem massiven Drop und einer Transition in einen weiteren 360 und noch einem Drop. Dann kamen noch ein paar spektakuläre und stylische Airs, mit denen er schließlich verdient den Sieg einfuhr. Nicht vergessen sollte man aber auch den Run von Kristofer Turdell, der mit einer typischen und explosiven Line voll auf Kurs lag. Bis zu dem Zeitpunkt, als er unglücklich in den Bäumen landete. Der Rookie Isaac Freeland konnte mit seiner zweiten Podiumsplatzierung seine Führung in der Gesamtwertung klar machen und sich somit den Weltmeister Titel sichern.

Die Competition der Freeskiing Frauen ging leider nicht so reibungslos über die Bühne. Viele Riderinnen konnten auf dem ausgefahrenen Track nicht mehr das zeigen, was sie sich vorgenommen hatten und stürzten. Die Top-Ladies Jessica Hotter, Hedvig Wessel und Elisabeth Gerritzen sorgten alle für kurze Schreckmomente. Diese Chance nutze Arianna Tricomi. Mit ihrer flüssigen und entschlossenen Line präsentierte sie große Airs und durfte sich im Ziel dann verdient das goldene Trikot der Tour-Leaderin überstreifen.

Im Snowboardbewerb der Frauen fuhr Marion Haerty in einer eigenen Liga. Mit massiven Airs im extrem exponierten Abschnitt des Hanges, technisch anspruchsvollen Tricks und einer sehr flüssigen und schnellen Line, holte sie sich verdient den Titel in Fieberbrunn und kürte sich damit frühzeitig zum World Champion.

Alles in allem war es ein spektakuläres Freeride Wochenende und ein würdiger Abschluss der Freeride World Tour Saison. Schade, dass Verbier nicht stattfinden kann, aber die Sicherheit der Fahrer, Betreuer und Zuschauer geht in diesem Fall einfach vor. Freuen wir uns also auf die nächste Saison und mal sehen was diese zu bieten hat.

www.freerideworldtour.com
www.vibram.com

Road Gaps: Bene Mayr & Markus Eder am Stelvio

In „Bene Mayr’s Road Gaps“ verwandelt der deutsche Freeskier den höchsten asphaltierten Gebirgspass Italiens, der auf 2757 Meter Höhe den Grenzübergang zwischen der italienischen Provinz Bormio in der Lombardei und Südtirol herstellt, in einen spektakulären Backcountry-Park mit endlosen Möglichkeiten.

Seit Bene Mayr zum ersten Mal ein Bild von der serpentinenreichen Straße zum Stilfser Joch gesehen hatte, stellte er sich nur eine Frage: Ist es möglich, derart viele Road Gaps zu bewältigen? Alleine sicher nicht. Bene Mayr organisierte sich eine Crew aus lokalen Shapern. Sein italienischer Freeski-Kollege und Südtirol-Local Markus Eder machte das Team komplett. Daraus entstand ein dreiminütiger Action-Clip.

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