bergstolz

Interview mit Emil Johansson

Leben auf der Slopestyle-Überholspur

Nach nur einem Jahr in der FMB World Tour beendet Emil Johansson die Saison 2017 mit einer tollen Leistung.

20171218 Emil Johansson Richkphotography 1Noch nie zuvor hat ein erst 18-jähiger Fahrer eine derart konstante Performance auf höchstem Level gezeigt. Obwohl ein Sieg bei einem FMB Diamond Event noch aussteht, war der junge Schwede bei jedem Event ein Anwärter auf eine Top-Platzierung. So fuhr er in jedem Weltklasse-Contest in die Top 5. Sein Fahrstil wurde mit dem Titel des jüngsten FMB World Champion in der Geschichte der FMB Diamond Series belohnt.


Wie ist es dir seit dem Gewinn deines FMB World Champion Titel ergangen?
Ich muss sagen, die Zeit war der Hammer! Ich war sowohl beim Nine Knights als auch beim Backwoods Jam, zusätzlich bin ich auch zu Hause in Schweden viel gefahren. Insgesamt war die Zeit also super – bis mein Rücken angefangen hat, Zicken zu machen.


20171218 Emil Johansson Richkphotography 2Wenn du auf die Saison zurückschaust, was war dein persönliches Highlight auf der FMB World Tour dieses Jahr?
Puh, keine leichte Frage. Wobei, was mir direkt in den Sinn kommt, ist FISE Montpellier - mein erster Contest-Sieg überhaupt. Insgesamt war die ganze Saison aber einfach unglaublich.


Mit 18 Jahren bist du der jüngste World Champ in der Geschichte der FMB Diamond Series. Wie bist du überhaupt darauf gekommen mit Slopestyle anzufangen? Was hat dich daran besonders fasziniert?
Als ich noch jünger war, gab es die World Tour noch nicht, aber zu der Zeit bin ich schon Rad gefahren und konnte beobachten wie der Sport wächst. Als ich circa elf Jahre alt war, ging es dann mit der Tour los, wovon ich persönlich aber wenig mitbekommen habe. Ich bin einfach aus Spaß gefahren, bis ich ein paar Videos von Martin Söderström und weiteren Fahrern gesehen habe. Für mich war es einfach der Hammer zu sehen, was die Jungs gezeigt haben. Von dann an wollte ich Teil der Szene werden. Ich bin nahe eines Spots aufgewachsen, ungefähr eine Stunde von zu Hause entfernt. Da bin ich zunächst einmal monatlich hingefahren. Anfangs habe ich noch viel Eishockey und Handball gespielt, aber die Leidenschaft fürs Biken hat mehr und mehr Überhand genommen, bis ich bald drei Mal wöchentlich am Spot war. Mit der Zeit war Biken, alles was ich wollte. Im Nachhinein ist die Sache echt schnell eskaliert (lacht).


20171218 Emil Johansson Richkphotography 3Man sagt, Martin Söderström sei wie ein Mentor für dich. Auf welche Art und Weise hat Martin dich in den letzten Monaten unterstützt?
Definitiv, Martin hat mir sehr geholfen. Ich bin gefühlt von heute auf morgen in die Profiszene reingerutscht und hatte keine Ahnung, was das bedeutet. Martin hat mir in vielen Dingen ausgeholfen, wofür ich enorm dankbar bin.


Wie gehst du das Lernen neuer Tricks an?
Gute Frage. Es fängt an mit dem Gefühl, dass eine Bewegung funktionieren könnte. Sobald ein Trick im Kopf funktioniert, versuche ich ihn erst ins Foam Pit und dann auf einem Mulch Jump. Das ist ein Prozess, der nie aufhört. Das Biken gibt mir Inspiration auf spielerische Weise, der ich einfach ihren Lauf lasse. So kann ich mein eigenes Ding daraus machen und neue Tricks probieren.


20171218 Emil Johansson Richkphotography 4Entwickelst du neue Tricks auch während Contests oder eher auf entspannten Sessions?
Wie gesagt, das ist ein Prozess, der nie wirklich endet. Ich kann auch gerade mit meinen Eltern am Esstisch sitzen und zu Abend essen, wenn mir die Idee für einen neuen Trick kommt. Das kann in jeder Situation vorkommen. Ich ziehe es zwar vor, mir zum Lernen neuer Tricks die notwendige Zeit zu nehmen, bevor ich im Contest einen Trick probiere, den ich noch nie zuvor gemacht habe. In Innsbruck war es aber anders. Da war ich zuversichtlich, einen meiner Tricks gleich beim ersten Versuch zu landen. Also hab ich ihn in meinem zweiten Run einfach probiert. Ich hab ihn zwar nicht perfekt gelandet, aber es war eben auch der erste Versuch überhaupt. Vor dem Contest hatte ich nicht einmal über den Trick nachgedacht. Dennoch: Ich kenne meine Limits und wenn mein Instinkt mir sagt, dass etwas funktioniert, vertraue ich darauf.


Wie sieht es mit nächster Saison aus? Auf welche Events freust du dich am meisten und was sind deine Erwartungen für 2018?
Im Moment ist mein Plan, erstmal zurück aufs Bike kommen und sobald wie möglich mit dem Training für die nächste Saison loszulegen. Insgesamt freu ich mich einfach auf eine weitere Saison voller Contests!


www.redbull.com
www.fmbworldtour.com 

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Emil Johansson – der bisher jüngste FMB World Champion

Emil Johansson zeigt schon sehr früh Potenzial.

Der Kick-off seiner internationalen Karriere hat letztes Jahr beim 26TRIX in Leogang stattgefunden, ein Jahr später wurde er zum FMB World Champion gekrönt. Zu Beginn des Jahres wurde der 18-jährige Schwede Mitglied des prestigeträchtigen TREK C3 Projects, im Laufe der Saison ergatterte er diverse Podiumsplätze bei verschiedenen Crankworx Events und wurde darüber hinaus Sieger der Crankworx World Tour. In Whistler wurde dann auch noch sein großer Traum wahr, nämlich Teil der Red Bull Familie zu werden.


20170918 Artikelbilld 1 Emil Johansson RBDR Richkphotography LR 533Die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren und zu fokussieren kommt gerade recht, wenn man mit seinem Bike in sechs Metern Höhe einen Backflip macht. Schweden hat einen großen Beitrag zur Mountainbike-Welt geleistet und Emil ist definitiv ein Teil davon.

Als er Anfang 2017 zum TREK Team stieß, erwähnte er, dass er ein Jahr zuvor noch gar keine FMB Lizenz besaß. Im Gespräch macht er klar, dass ihm nur wichtig ist, dass er weiterhin Spaß daran hat sein Bike zu fahren.

Du bist 18 Jahre alt und offiziell der jüngste FMB World Tour Champion. Hättest du dir das vorstellen können, als du letztes Jahr nach Leogang zum 26TRIX, deinem ersten großen internationalen Contest, gefahren bist?

Ich bin der jüngste Rider in der Diamond Series und es ist oft nicht einfach, weniger Erfahrung mit Contests und Big Jumps zu haben als die ganzen älteren Rider. Ich habe die letzten zwei Jahre darauf hingearbeitet, den Gesamttitel zu ergattern, aber dass es mir so schnell gelingen würde – das hätte ich mir letztes Jahr beim 26TRIX nicht träumen lassen. Ich habe wirklich hart für den Titel gearbeitet, von daher bin ich mehr als happy, dass mir der Gesamtsieg letztendlich gelungen ist.

2017ß918 Artikelbillld 3 Emil Johansson RBJR Richkphotography HR 437Inwieweit hast Du Dein Bike-Set-up im Vergleich zu letztem Jahr verändert? Was sind die wichtigsten Unterschiede hinsichtlich Features?

Ich fahre jetzt ein Full-Suspension-Bike. So werden meine Landungen smoother und das Bike fühlt sich in der Luft stabiler an. Eigentlich gibt es nur Vorteile mit einem Full-Suspension-Bike, deshalb bleibe ich jetzt dabei.

Erst kürzlich hast Du einen glänzenden neuen Red Bull Helm bekommen. Es muss sich wahnsinnig anfühlen, für die gleiche Marke zu fahren wie die Rider, zu denen du immer aufgeschaut hast. Wie hast du dich gefühlt, als du den Helm beim Red Bull Joyride at Crankworx Whistler überreicht bekommen hast?

Es war schon immer mein Traum, ich wollte schon immer ein Red Bull Athlet sein, aber es war dann doch eine große Überraschung, dass es diese Saison schon so weit war.

20170918 Artikelbild 3333Emil Johansson RBJR Richkphotography HR 407Rückblick auf die Saison 2017: Was war dein Event-Highlight?

Es war der Wahnsinn, in Montpellier und in Whistler zu sein, weil der Vibe die ganze Woche über einfach super war! Aber nichts geht über den Red Bull District Ride – der Contest und der Vibe waren einfach der absolute Hammer! Die vielen Zuschauer, Teil des Ganzen gewesen zu sein – eine unvergessliche Erfahrung!

Was ist dein persönlicher Riding-Style? Wie würdest du dich und deine Fortschritte im Vergleich zum Beginn der Saison beschreiben?

Ich weiß nicht so recht. Ich schätze, ich bin eher ein Slopestyle-Fahrer, denn Slopestyle macht mir richtig Spaß. Letztes Jahr bin ich abgesehen vom Red Bull Joyride nicht viel Slopestyle gefahren. Mir gefällt diese Disziplin so gut, weil es eine echte Herausforderung ist, sich besonders kreative Tricks für den gesamten Kurs auszudenken, anstatt nur die zwei besten rauszuhauen.

W20170918 Artikelbiold 4 Emil Johansson RBJR Richkphotography HR 454as sind deine Pläne für diesen Winter?

Ich freue mich auf eine kleine Auszeit und darauf, mal nicht so viel zu reisen und mehr Zeit fürs Fahren zu haben. Aber dieses Schuljahr ist mein Abschlussjahr, daher werde ich auch einiges an Zeit für die Schule investieren müssen.

Was sind deine persönlichen Ziele für 2018?

Weiterhin Spaß haben und mich und mein Fahren so weit zu pushen wie ich nur kann.



Emils beste Ergebnisse der Saison 2017:
1st FISE World Montpellier (FRA) FMB Gold
2nd Red Bull District Ride (GER) FMB Diamond
2nd Red Bull Joyride at Crankworx Whistler (CAN) FMB Diamond
2nd Crankworx Les Gets 2017 (FRA) FMB Diamond

www.instagram.com/johanssoemil 
www.facebook.com/johanssoemil 

Interviiew: rasolution; Fotos: Richkphotography

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