Bergstolz Issue No. 84
MOUNTAIN BIKE HOL I DAYS 33 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 06 | 2019 INFOBOX Regionsinfo | www.valgardena.it Hotel-Tipps • Bike Hotel Linder // www.dolomites-mtb.com • Alpenhotel Plaza // www.alpenhotelplaza.com • Hotel Oswald // www.hoteloswald.com • Hotel Digon // www.hoteldigon.com bike-holidays.com grobe Schotterstraße, die meine Bremsen fast zum Glühen bringt. Als Belohnung folgt im Anschluss mit dem Weg Nr. 680, welcher in leichtem Auf und Ab am Hang entlang verläuft, ein weiteres Highlight der Sellaronda. Nun wird es Zeit für eine kurze Pause, die ich an der Rifugio Fodom einlege, um bei strahlendem Sonnenschein, Apfelstrudel und Espresso zu genießen, ehe ich, selbstverständlich mit Liftunterstützung, den Passo Pordoi bezwinge. Die Abfahrt nach Canazei kann wiederum auf mehreren Trails erfolgen. „Double U“, Electric Line“ und „Infinity“ lauten die klingenden Namen der zur Auswahl stehenden Wege. Ich entscheide mich im oberen Teil für den „Double U“ und im Anschluss für die mittelschwere Alternative zur „Electric Line“, namens „9.90“. Das Fassatal nimmt mich in Empfang. Eine willkommene Abwechslung stellt hier der gemütliche Radweg dar, über den ich am Fluss entlang zur letzten Aufstiegshilfe des Tages in Campitello di Fassa gelange. Am oberen Ende der Col Rodella Bahn zeigt sich ein weiteres atemberaubendes Panorama. Langkofel, Plattkofel, Grohmannspitze, Zahnkofel – diese beeindruckenden Felsriesen wirken fast bedrohlich, strahlen aber auch jede Menge Energie aus. Diese Kraft kommt mir sehr gelegen, wartet doch zum Abschluss die größte Herausforderung, mit dem Downhill am „Ciampinoi Freeride Trail“. Viele Pausen lege ich nun ein, um meine Arme auszuschütteln und mich wieder voll zu konzentrieren. Unglaublich steil und selektiv ist diese Strecke, die mich am Ende unweit meines Ausgangspunktes in Wolkenstein ausspuckt. Von Wolkenstein aus fahre ich zunächst 5 Kilometer auf asphaltierten Nebenstraßen Tal auswärts und nehme dann den herrlichen Trail, der am Hang entlang, vorbei an der St. Jakobs Kirche nach St. Ulrich führt. Hier steige ich in die Standseilbahn Raschötz, die mich geradewegs auf eine Seehöhe von knapp über 2.000 Meter bringt. Begleitet vom traumhaften Dolomiten-Panorama pedaliere ich gemütlich Richtung Borgleshütte und nach der kniffligen Abfahrt amWeg Nr. 3 sitze ich abermals in der Gondel zur Bergstation Seceda. Ich befinde mich nun direkt am Fuße der Geislerspitzen, deren Felswände über mir in den Himmel ragen. Teils flüssig, teils anspruchsvoll sind die schmalen Pfade, die mich jetzt amWeg zur Regensburger Hütte erwarten. Flow, Fahrspaß, Trailaction – diese Schlagwörter kommen mir in den Sinn, wenn ich gerade einmal nicht in höchster Konzentration an einer schwierigen Stelle bastle. Nach einer kurzen Einkehr an der Juac Hütte finde ich noch einen weiteren coolen Singletrail, ehe ich, am Eingang zum Langental, den Ausgangspunkt in Wolkenstein erreiche. Das war’s für dieses Mal. Mit Sicherheit kehre ich aber ins Val Gardena zurück. Die Vielzahl an Aufstiegshilfen, die abwechslungsreichen Trails und vor allem die einzigartige Bergwelt der Dolomiten üben eine Anziehungskraft aus, der ich einfach nicht widerstehen kann.
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