Bergstolz Issue No. 84
20 SAALBACH Bergstolz Ski & Bike Magazin • 06 | 2019 Bei Sonnenschein fahren wir Richtung Jausern, links die Forststraße hoch, dem Löhnersbach entlang auf den Schattberg. Gemütlichere Biker schalten entweder in den Boost-Modus oder nehmen alternativ die Schattberg- bahn. So ist die Runde auch ein wenig relaxter zu schaf- fen. Oben am Schattberg angekommen ziehen schon die ersten bedrohlich schwarzen Wolken auf und wir ent- scheiden uns für den „fast way down“, den Hacklberg- trail Richtung Hacklbergalm. Der beliebte Trail wurde nun auch stärker ausgebaut und verfestigt, um den vielen Bikern, die ihn tagein tagaus befahren, standhalten zu können.An der Hacklbergalm angekommen, machen wir erstmal Mittagspause. Danach geht es den E-Bikes an die Akku-Substanz: Hoch zum Seetörl sind Steigungen bis zu 20% und mehr zu bewältigen. Roli, der E-Bike- Neuling, fährt johlend im Boost Modus die steilen Stufen hoch.Was für ein Spaß (so lange der Akku voll ist)! Am Seetörl angelangt befinden wir uns in der einsamen Bergwelt zwischen Glemmtal und dem Pinzgautal und fahren weiter hoch zum Klingeltörl, hier nehmen wir den linken Wanderweg, der sich „Pinzgauer Höhenweg“ nennt. Mittlerweile sind aus den schwarzen Wolken rechtschaffene Gewitterwolken geworden und es schüttet was runtergeht. Der Pinzgauer Höhenweg ist ein kleiner Trail, der immer wieder rauf und runter geht mit leichten, technischen Trailpassagen - ideal fürs E-Bike. Eigentlich war geplant, dass wir diesen Trail bis zur Schmittenhöhe in Zell am See fahren. Allerdings zeigen sich bei Roli schon die ersten Anzeichen von Akkuleis- tungsschwund. Die steile Auffahrt nach dem Hacklberg- trail und das auf und ab mit Boost zu fahren war vielleicht doch nicht so eine gute Idee und es bleiben ihm gerade mal zwei Balken auf der Anzeige… Es regnet wie aus Eimern, so entschließen wir uns bei der Klammscharte links Richtung Niesrachalm abzufah- ren.Wir suchen uns über einen alten Pfad eineAbfahrts- möglichkeit und landen auf der Forststraße, die wir entlang des Löhnersbachs wieder ins Glemmtal zurück- fahren. Zwischen Jausen und Viehhofen fällt zuerst Rolis E-Antrieb aus, danach geht’s Lorenz und mir genauso. Ab Saalbach heißt es mit eigener Muskelkraft zurück nach Hinterglemm. So quälen wir uns die letzten acht Kilometer ohne Unterstützung zurück zu unserem Hotel, dem Saalbacher Hof. Insgesamt waren wir 49 Kilometer unterwegs und haben ca. 2.000 Höhenmeter unter die Reifen gebracht – einen Gutteil davon in richtigem Sauwetter. Kein Wunder, dass wir uns im Saalbacher Hof erstmal im beeindruckendenWellnessbereich auf- wärmen. Den zweiten Tag gehen Bike und Biker mit frisch aufge- ladenem Akku voller Tatendrang an. Wir wollen heute die andere Seite des Tals erkunden, den perfekten Guide dafür haben wir auch dabei: Bernhard Niederseer von den Bergbahnen Saalbach-Hinterglemm begleitet uns. Er ist der Bikeexperte in Saalbach-Hinterglemm und für alle Bike-Aktivitäten mit verantwortlich.Wetterglück hat aber auch er keines – Temperaturen im einstelligen Bereich und wieder mal strömender Dauerregen. Wir fahren das Tal abwärts durch Saalbach durch, Berni zeigt uns die neue Schönleitenbahn, und die nehmen wir bergauf auch dankbar in Anspruch. Von hier aus starten wir in den schönen urigen Wurzeltrail. Ohne Übertrei- bung der „Trail der hunderttausend Wurzeln“. „Die perfekte Streckenwahl bei diesem schönen Wetter!“ scherzen wir und gehen ihn an. Hui, eine richtige Rutsch- partie! Wir lassen also Luft aus den Reifen, gewöhnen uns an den rutschigen Untergrund und lassen die E-Bikes bergab fliegen. Was für ein Heidenspaß, über den Trail zu heizen, was die Bedingungen hergeben! Mit den dicken Plusreifen lässt sich das Ganze gut handeln. Es zahlt sich aus, dass wir einen Local dabei haben, denn Berni zeigt uns eine Variante über einen Teilbereich, der Stage beim letzten Endurorennen war. Teils flowig, teils technisch, geht es rüber bis zur Kohlmaisbahn. Von da nehmen wir den Trail links der Skipiste hinunter. An der Panoramaalm angekommen, traversieren wir Richtung Spielberghaus. Hier treffen wir die Familie Höll, ein kleiner Plausch mit Walti, dem Besitzer des Spielberghauses, muss definitiv drin sein! Wir erkundigen uns, wie es sei- ner Tochter Vali im Downhillweltcup geht, müssen aber leider gleich weiter, weil auf der Reiter Alm das Mittag- essen auf uns wartet. Im Boost Modus schießen wir die Forststraße hoch zur Luisalm. Danach geht es einen klei- nen Trail mit einer krassen Wurzelpassage oberhalb der Reiteralm hinauf, um ein paar Fotos zu schießen. An der Reiteralm angekommen ist endlich Zeit für die
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