Bergstolz Issue No. 78

SKITEST 23 Bergstolz Ski & Bike Magazin • 10 | 2018 ELAN Ripstick 106 Gefahrene Länge: 188 cm | ø R= 20,4 m Taillierung: 140 | 106 | 122 mm Gewicht: 3680 g Preis: 699,95 Euro Unser Eindruck: Den stimmigen Eindruck, den der Ripstick auf den ersten Blick macht, erfüllt er auch im Test zur Gänze. Harmonisch abgestimmt lässt er sich locker-lässig sowohl über Pisten als auch im Gelände cruisen und reagiert stets voraussehbar. Bis ins höhere Tempo bleibt er stabil und vermittelt Sicherheit, „verleitet so zum Gas geben“. Im Verspurten dämpft der Ski Schläge weg und punktet mit Laufruhe und Agilität; Im Pulver schwimmt er schön auf. „Ein grundsolider Ski für den Weekend-Warrior, der kann, aber nicht muss.“Wer allerdings einen richtig spritzigen, verspiel- ten Ski oder eine Big Mountain-Waffe sucht, greift bes- ser zu einem anderen Modell. BLACK DIAMOND Boundary Pro 100 Gefahrene Länge: 180 cm | ø R= 21,0 m Taillierung: 132 | 100 | 119 mm Gewicht: 4100 g Preis: 600,00 Euro Unser Eindruck: Besonders der lange hochgezogene Rocker und die extrem dünne Konstruktion des Boundary Pro 100 ziehen die Blicke der Tester auf sich. Schon nach den ersten Schwüngen auf der Piste stellt sich der Flow ein, der Ski fährt sich „spritzig und stabil mit schönem Re- bound“ und wird erst bei hohem Tempo unruhig. Geländefahrten meistert der Boundary Pro souverän und unaufgeregt, er reagiert präzise und verlässlich. Im tiefen Schnee fehlt etwas Auftriebsfläche, aber auch hier passt die Performance. Alles in allem ein „leichter und vielseitiger Ski für viele Einsatzzwecke“, mit dem weniger radikale Fahrer die gesamte Saison über Spaß haben. EXTREM Opinion 108 Reload Gefahrene Länge: 186 cm | ø R= 21,0 m Taillierung: 134 | 108 | 125 mm Gewicht: 4400 g Preis: 749,00 Euro Unser Eindruck: Beim Extrem dreht sich alles um das sehr weiche Tip mit Riesenrocker. Dazu passt die Pistenperformance: In kurzen Schwüngen gut zu driften, bei Tempo jedoch sehr unruhig und flatterig. Die Schwungeinleitung im Verspurten geht locker, aber auch hier sind Big Turns nicht sein Metier. Der Ski fordert auchAufmerksamkeit, da sich sonst gerne die Schaufel etwas eingräbt. Im Tiefschnee dann aber super Surffeeling, schöner Auf- trieb und tolles Feedback. Wer den Opinion sportlich mit Geschwindigkeit fahren möchte, braucht einiges an Fahrkönnen, ansonsten werden Einsteiger, die kür- zere Turns bevorzugen, mit ihm Spaß haben. BLACK FOREST Carver Gefahrene Länge: 178 cm | ø R= 17,1 m Taillierung: 124 | 81 | 111 mm Gewicht: 5800 g Preis: 790,00 Euro Unser Eindruck: „Sehr schwer, solide und hart.“ Dementsprechend top die Pistenperformance: Egal ob kurze oder lange Radien, der Black Forest liegt richtig satt auf und rea- giert wie ein GS Ski. Der ruhige, stabile und souveräne Eindruck bleibt denn auch im Gelände bestehen. Er lässt sich präzise ansteuern und reagiert sehr exakt, vor allem imVerspurten fährt sich der Ski spitzenmäßig. Im Pulver muss man arbeiten, um hier zu Fahrver- gnügen zu kommen. Für reine Geländefahrer ist der Carver ziemlich schmal geraten, so kommen hier auch eher sportliche und/oder schwerere Fahrer auf ihre Kosten, die mit dem „Pistenbully“ ab und zu mal ins Gemüse wollen. FACTION Prodigy 3.0 Gefahrene Länge: 183 cm | ø R= 19,0 m Taillierung: 128 | 104 | 120 mm Gewicht: 3720 g Preis: 599,00 Euro Unser Eindruck: Der Prodigy 3.0, „ein traditioneller Twin Tip Ski mit einer Portion Early Rise Rocker“, gefällt den Testern auf den ersten Blick.Auch auf der Piste driftet er zwar lieber, macht aber trotzdem einen ordentlichen Eindruck. In Hängen mit vielen Bumps und Schlägen fordert der Faction eine zentrale Position auf dem Ski und etwas Krafteinsatz. Dann erlaubt der härtere Flex allerdings auch hohe Geschwindigkeiten. Im Pulver fährt sich der Prodigy 3.0 „super smooth“ und ist „bei kurzen Powderturns durch die Drehfreudigkeit eine Macht“. Mit diesem Ski liefert Faction einen leichten Big Mountain Ski, der auch in technischen Lines funktioniert. BLIZZARD Rustler 10 Gefahrene Länge: 188 cm | ø R= 19,0 m Taillierung: 133 | 102 | 122,5 mm Gewicht: 3700 g Preis: 550,00 Euro Unser Eindruck: „Die Referenz“ in dieser Kategorie – der Rustler 10 begeisterte ausnahmslos, und das durch die sehr hochwertige Verarbeitung und Haptik schon vor der ersten Runde am Ski. Auf der Piste glänzt der Blizzard mit toll greifender Kante und Spritzigkeit, im zerfahre- nen Gelände lässt er sich vor allem bei mittleren Radien souverän lenken. Bumps und Schläge schluckt der Ski angenehm weg, sportliche Fahrweise liegt ihm. Im Powder schwimmt das Tip schön auf, sowohl ver- spieltes Powdercruisen als auch ambitionierte Lines fahren sich mit dem Rustler hervorragend. „Das ist die eierlegende Wollmilchsau. Dieser Ski haut dich locker vom Hocker.“ FISCHER Ranger 102 FR Gefahrene Länge: 184 cm | ø R= 19,0 m Taillierung: 136 | 102 | 126 mm Gewicht: 3112 g Preis: 499,95 Euro Unser Eindruck: Wo ist denn das Neongelb hin? Irritiert greift man zur blauen Latte aus dem Hause Fischer und erlebt die nächste Überraschung, nämlich das niedrige Gewicht. Fahrtechnisch überzeugt der Ranger in jedem Gelände mit Souveränität, Stabilität und geringem Kraftauf- wand. Auf der Piste trotz der langen Schaufel mit richtig Zug auf der Kante, könnte er im Verspurten etwas agiler sein. Dafür behält der Fahrer stets die Kontrolle und bekommt vom Ski sehr viel Sicherheit vermittelt. Im Powder setzt das große Grinsen ein ob des gigantischen Auftriebs. Deshalb eindeutig einer der vielseitigsten Allrounder im Test und ein wahrer „Kick ass“-Untersatz. CERVI Almanzor Gefahrene Länge: 183 cm | ø R= 17,0 m Taillierung: 135 | 105 | 125 mm Gewicht: 3500 g Preis: 1.199,00 Euro Unser Eindruck: Eine wahreWaffe imTestfeld stellt dieser „harte Ski für schwere Fahrer“ dar. Der Cervi wirkt nicht nur stabil, er fährt sich auch so. Bevorzugt wird er in mittleren und langen Radien bei hohem Tempo und sportlich bewegt. Dann kann aus diesem Ski aber richtig viel rausgeholt werden. Auch im Verspurten reagiert der Almanzor sehr direkt, pflügt aber unbeeindruckt durch sämtliche Bumps. Im Pulverschnee täte ihm mehr Auftrieb gut, wenn man aber darauf achtet, die Schau- fel nicht abtauchen zu lassen ist Highspeed-Spaß garantiert. „Starke Fahrer können diesen Ski im Pulver und auf der Piste voll ausreizen. Fehlerverzeihend ist aber anders.“

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