Seite 21 - Bergstolz Issue No. 40

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RIDERPROFILE
BERGSTOLZ Bike Magazin April 2013 | Seite 21
Alter:
21
Wohnort:
Hannover
Erfolge :
• Mountainbiker des Jahres 2011 –
Action Sports Awards
Sponsoren:
Liteville, Syntace, Maloja, Schwalbe, Magura,
Fluid24, Evoc, Kabuto, Five Ten, e-thirteen,
Camforpro, TragWerker, Flatout Suspension,
Soulrider-e.V.
Durch Gartenarbeit zum ersten Bike.
Jaspers Weg zum „professionellen“ Mountainbiker war wie ein
harter, fordernder Wurzeltrail. Spitzkehren, Wurzeln und verblock-
te Passagen. Aber er hat ihn gut gemeistert und kann jatzt schon
auf das bereits erreichte stolz sein.
Alles begann 2005 in Hannover: „Mein damals bester Freund
Oscar bekam von seinem Vater Stephan ein Dirtbike geschenkt.
So heizten wir, er auf dem Dirt, ich auf dem Kinderrad durch die
Stadt und sprangen wie wildgewordene Treppen und Stufen her-
unter.“ Da Jasper aus armen Verhältnissen mit getrennten Eltern
und böser Stiefmutter kommt war natürlich kein Geld für ein
Fahrrad da. Stephan erkannte aber seine Talent und seine
Leidenschaft und bot ihm einen Deal an, den er nicht ablehnen
konnte. „Er besorgte mir ein Rad, das ich im Gegenzug in seinem
Garten abarbeiten konnte.“ Fahrrad als Bezahlung.
„Danach konnte ich nicht anders, als jede freie Minute auf dem
Rad zu verbringen. Bei uns in Hannover gibt es keine hohen
Berge wie etwa die Alpen. Lediglich den Deister. Manche würden
sagen eine Erhöhung, ich würde sagen 400 Höhenmeter geball-
te Trailpower. Dort lernte ich mich auf dem Waldboden zu
bewegen und das Mountainbike war mein neues Zuhause.“
Nach seinem ersten Dowhillrennen das er trotz Sturz gleich
gewinnen konnte, war schnell klar, dass ein besseres Bike her
mußte. Auch das ermöglichte mir wieder Stephan Mangelsdorff.
Und wieder musste bzw. durfte Jasper das Material abarbeiten.
„Leider hielt das Bike nicht lange und ich brauchte ein neues.“ Bei
seinem ersten Co-Sponsor Deal war unter anderem eine Lizenz
Teil der Bedingung. Jasper konnte gar nicht anders und „musste“
quasi Downhill Rennen fahren. „Ich liebe es so schnell wie mög-
lich eine Abfahrt runter zu fahren und einfach nur zu funktionie-
ren, das ist für mich das wahre Abschalten. Beim Joggen oder so,
hätte ich zu viel Zeit um nachzudenken.“
Die Ebelings, auch leidenschaftliche Mountainbiker und Freunde
der Familie, wollten ihn ebenfalls unterstützen und luden Jasper
ein, mit nach La Palma zu Reisen. „Freeride, ein ganz neues Ding
für mich. Ich erfuhr wie es ist in wunderschöner ruhiger Natur,
fernab der Uhr im Nacken die Trails zu rocken.“ Auch das wurde
ein weiterer Teil seiner Faszination „Fahrrad“. Dort lernte er auch
Daniel Schäfer und Philipp Foltz kennen. Durch Daniel kam er bei
dem MTB-Hersteller Liteville ins Boot, und für Philipp und Daniel
ist er nun in der Winterzeit bei Atlantic-Cycling als Guide auf Gran
Canaria angestellt.
„Seit dem gibt es für mich mehr als nur eine Disziplin, mehr als
nur um die schnellste Zeit zu fahren.“
Auch heute noch genießet er es mit dem BMX in die Skatehalle
zu gehen oder mit dem Hardtail ein paar Stairgaps zu springen.
„Aber ich muss zugeben, dass der Zeitplan eines Rennfahrers
nicht viel Zeit für solche netten Spielerein lässt.“ Nach dem Abi
nahm er sich ein Jahr Zeit um sich nur auf das Radfahren zu kon-
zentrieren. „Ich reiste von Rennen zu Rennen, vom Bikepark zum
Fahrtechnikseminar und vom deutschen Schnee in die kanarische
Sonne. Mein großes Ziel lag jedoch woanders. Es war die
Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2012 in Leogang für das
deutsche Nationalteam.“ Leider ist dieser Traum nach einem
Sturz beim Worldcup in Val`d Isere geplatzt. Diagnose:
Schulterblatt und Schlüssbeinbruch.
Eine weitere Kehre auf Jaspers Weg. „ Aber die Leidenschaft ist
trotzdem nicht weniger geworden und mein Ziel nicht geringer,
nur das Jahr und der Ort hat sich verändert“ Statt Leogang 2012
ist es nun die Weltmeisterschaft 2013 in Pietmaritzburg Süd
Afrika.
www.jasper-jauch.de
Action:
oben: Thomas Dietze, unten: Florian Schütte
Portrait:
Wipp Art
JASPER
JAUCH
RIDER PROFILE