Seite 25 - Bergstolz Issue No. 36

INSIDER
BERGSTOLZ Ski Magazin Oktober 2012 | Seite 25
ROBERT BACHER
Robert Bacher
lebt seit seiner Kindheit in Fulpmes im
Stubaital und möchte dort auch bleiben. Er ist einer, der
das Leben genießt und am liebsten das tut, was ihm
und seiner Familie Spaß macht. Sommer wie Winter ist
er als Bergführer unterwegs. Bei der neuen Freeride
Contest Serie „Open Faces“ ist er für sicherheitsrele-
vante Themen verantwortlich.
1.
Dein schönster Freeride-Run am Stubaier
Gletscher?
Von der Jochdohle Richtung Süden abfahren und einen
kurzen Aufstieg zum Schußgrubenkogel machen. Dort
fährt man vom Gipfel in Richtung Warenkar ab. Von da
steigt man wieder auf und erreicht einen Lift am
Windacher Ferner.
2.
Dein perfekter Tag am Stubaier Gletscher?
Erster wolkenloser Tag nach einem Schneefall mit ca.
20-30
cm Neuschnee. Man kann dann sehr viele Runs
im Nahbereich fahren und muss nicht groß hiken.
3.
Safety-Tipp: Wo und wer gibt Infos?
Lawinenlagebericht lesen, der eine Menge an wichtigen
Daten enthält. Den und weitere wichtige Infos erhält
man beim Freeride-Checkpoint am Eisgrat. Nie ohne
Notfallausrüstung und wenn möglich mit Airbag ins
Gelände gehen. SAAC-Camps sind sehr zu empfehlen.
4.
Wo trifft man sich im Stubai?
Das Dorfpub in Neustift oder das Caramba in Fulpmes
sind immer eine gute Adresse.
5.
Was macht das Stubai so besonders für Dich?
Die Lage und die Schönheit der Natur ist einzigartig,
Sommer wie Winter. Die Nähe zu Innsbruck ist aber
auch nicht zu verachten.
ANDREAS WÜRTELE
Andreas Würtele
ist Geschäftsführer des Kuratoriums
für alpine Sicherheit in Innsbruck (eine der führenden
Institutionen für Unfallanalysen und -Prävention im
Bergsport) und hat das Konzept für das Powder
Department am Stubaier Gletscher entwickelt.
1.
Dein schönster Freeride-Run am Stubaier
Gletscher?
Es sind eigentlich alle gut und jeder hat seine
Charakteristik. Besonders in Erinnerung ist mir aber ein
Run über die 12er Stütze (Powder Department Track Nr.
5).
2.
Dein perfekter Tag am Stubaier Gletscher?
Rauf zum Gamsgarten und mit der neuen Rotadlbahn
auf die zwei Highways. Wer gut drauf ist, kann das
Hidden Valley dranhängen. Cannonball ist ein
Must“, ebenso wie einer der beiden Rides (Klippl
oder 12er Stütze) hinunter zur Talstation.
3.
Safety-Tipp: Wo und wer gibt Infos?
Wichtig ist, gleich in der Früh Wettersituation und
Lawinenlagebericht zu checken. Dann darf man nie auf
die komplette Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde)
vergessen. Was man davon nicht hat, kann man im
Sportshop Eisgrat ausleihen. Natürlich muß man damit
auch umgehen können. Dafür gibt’s wöchentliche LVS-
Trainings am Gamsgarten.
4.
Wo trifft man sich im Stubai?
Der Szene Treffpunkt am Abend ist die Freeride Lounge
in Neustift am Hauptplatz. Dort kann man sich bei
einem gemütlichen Bier wertvolle Tipps holen und
Erlebnisse des Tages austauschen.
5.
Was macht das Stubai so besonders für Dich?
Der Gletscher ist schnell zu erreichen und man ist in
kürzester Zeit im Hochgebirge, was landschaftlich ein-
malig ist. Wer einmal ganz oben beim Wildspitzlift
gestanden ist und das 360 Grad Panorama bewundert
hat, weiß, was ich meine.
PATRICK RIBIS
Patrick Ribis
ist Berg- und Skiführer und als
Einheimischer schon lange im Stubaier Backcountry
unterwegs. Sein Hobby ist sein Beruf und die Berge, der
Powder und die Freiheit beim Freeriden seine
Leidenschaft.
1.
Dein schönster Freeride-Run am Stubaier
Gletscher?
Das hochalpine Flair am Stubaier Gletscher bietet viel
für ambitionierte Freerider. Meine Lieblingstour heißt
Hosengagger“. Hier ist alles dabei, was das Freerider-
Herz höher schlagen läßt: Kletterei im Aufstieg, 40m
Abseilstelle und eine sensationelle Rinne.
2.
Dein perfekter Tag am Stubaier Gletscher?
Der perfekte Tag beginnt früh morgens in der Gondel
bei der Auffahrt zum Eisgrat. Ich beobachte das
Wetter und die Schnee- und Lawinensituation. Wenn
die Verhältnisse gut sind, dann entscheide ich mich
für eine Linie. Eine Firstline z.B. im „Cannonball“ ist
immer ein Highlight.
3.
Safety-Tipp: Wo und wer gibt Infos?
Infos aus erster Hand sind der wichtigste Bestandteil
einer soliden Planung. Hier sind die lokalen Freeride-
Guides die perfekten Ansprechpartner. Morgens bin ich
immer am Eisgrat, abends im Büro und gebe gerne
Auskunft.
4.
Wo trifft man sich im Stubai?
Die Freeride-Szene trifft sich im „Dorf Pub“ im Ortskern
von Neustift und spricht über die Erlebnisse des Tages:
cooler Sound und coole Drinks serviert von Martin und
Tamar.
5.
Was macht das Stubai so besonders für Dich?
Ich habe bereits den ganzen Alpenraum gesehen. Aber
jedes Mal, wenn ich heimkomme, erfreut mich das
Panorama meiner Heimat aufs Neue: Lines, die ich
schon gefahren bin und solche, die noch auf eine
Befahrung warten. Die abwechslungsreiche Landschaft
mit den Kalkkögeln, dem Pinnistal und dem verglet-
scherten Hauptkamm ist unvergleichlich schön.
MELISSA PRESSLABER
Melissa Presslaber
ist Freeriderin, staatlich geprüfte
Skilehrer- und Trainerin und verbringt jede freie Minute
am Berg.
1.
Dein schönster Freeride-Run am Stubaier
Gletscher?
Da gibt es viele. Leicht erreichbar und schön: Rund um
den Doppelsessellift Wildspitz gibt es ein paar
Leckerbissen.
2.
Dein perfekter Tag am Stubaier Gletscher?
Sonnenschein, frischer Powder und unterwegs mit
Freunden. Dann ist es egal, wo man gerade am
Stubaier Gletscher unterwegs ist.
3.
Safety-Tipp: Wo und wer gibt Infos?
Wer sich im Gelände bewegt, sollte NIEMALS alleine
unterwegs sein! Eine gute Skitechnik und die Basics der
Lawinenkunde sind Voraussetzung, damit ich mich
außerhalb der gesicherten Pisten bewegen kann.
Natürlich sollte man nicht ohne die dementsprechende
Sicherheitsausrüstung unterwegs sein. Das heißt: ein
Rucksack (Lawinenrucksack von Vorteil) inklusive
Schaufel, Sonde und Erste Hilfe Packet sowie ein funk-
tionierendes LVS Gerät und Handy gehören zur
Grundausstattung jedes Freeriders. Wie man damit
umgeht, zeigt SAAC kostenlos auch am Stubaier
Gletscher.
4.
Wo trifft man sich im Stubai?
In der Freeridecenter-Lounge in Neustift. Da gibt’s den
besten Kaffee und wertvolle Tipps für einen coolen
Freeridetag.
5.
Was macht das Stubai so besonders für Dich?
Da ich in Innsbruck wohne, spricht natürlich die Lage für
sich. Das Stubaital ist schnell erreicht und bietet alles,
was das Freerideherz begehrt.
Foto: Andre Schönherr