Seite 23 - Bergstolz Issue No. 36

RIDERPROFILE
BERGSTOLZ Ski Magazin Oktober 2012 | Seite 23
Simons Anfänge beim Skifahren unterscheiden sich gar nicht so
großartig von
jenen der meisten Vorarlberger Kinder.
Aufgewachsen in Kehlegg, einem kleinen Dorf in den
Vorarlberger Bergen, gab es schon mit 3 Jahren nichts schöne-
res, als den Schneehügel vor dem Haus mit Plastikski hinunter
zu „heizen“. Spätestens als die ersten Rennen erfolgreich
gemeistert waren stand für Simon fest: „Skifahren ist meine
Leidenschaft!“
Schon damals haben ihn aber die Geschichten seines Vaters und
dessen Brüder, wie sie das Skifahren noch ohne Lifte und präpa-
rierte Pisten gelernt haben, fasziniert. Da gab es nur den einen
Run, den sie sich hart erarbeiteten und an dem sie einen Tag
lang Spaß hatten. Sie genossen das Skifahren und probierten
immer wieder Neues auf den Ski aus. Genau aus diesem Grund
ging Simon auch auf das Sportgymnasium in Dornbirn. Ja nicht
zu weit weg von den Bergen! Und immer viel Zeit zum
Skifahren. Und natürlich zog es ihn auch bald „ins Gelände“. Die
Berge vor der Tür, die Geschichten vom Vater und den Onkels im
Kopf, war sehr schnell klar, dass er ebenfalls die Pisten verlassen
musste. Und er hat sie schnell gefunden, die Begeisterung beim
Freeriden!
Innsbruck, die Hauptstadt der Alpen, war natürlich der einzige
Ort, um zu studieren. „In keiner anderen Stadt kannst Du
Ausbildung und Sport so genial kombinieren. Und in keiner
anderen Stadt gibt es eine so große Freeride-Community“. Er
begann mit seinem Lehramtsstudium Sport- und Biologie, kam
sehr schnell mit der Lokalen Freeride Szene in Kontakt und ent-
deckte die Vorzüge der Nordkette als idealen Spielplatz direkt
vor der Haustüre.
Die ersten Freeride Contests ließen nicht lange auf sich warten.
Eigentlich bin ich gar kein „Contesttyp“ grinst Simon, aber trotz-
dem nutzt er jeden Bewerb aus, um ein Feedback zu seinem
Style zu bekommen. „Und Contest fahren ist einfach was beson-
deres. Man geht an die Limits und versucht immer die beste
Performance zu zeigen. Nebenbei kommt man noch viel rum
und lernt die Freeride Community in verschiedenen Ländern
kennen.“ Die ersten Erfolge bei nationalen Contests waren
schnell da, und mittlerweile fährt Simon auch bei auch bei den
Internationalen Bewerben vorne mit. „Auf den 4. Platz beim
FWQ 4* Event NendazFreeride in der Schweiz bin ich echt stolz.“
Neben dem Studium hat Simon die Ausbildung zum staatlichen
Skilehrer und Skiführer gemacht. Der heurige Winter ist die
zweite Saison in der Alpin- und Freerideschule ArlbergAlpin in
Stuben am Arlberg, wo Simon als Einheimischer seinen Gästen
die besten Freeridespots am Arlberg zeigen kann. „Und jetzt,
nach Abschluss des Studiums ist doch die beste Zeit um einen
Winter nur Skizufahren.“ neben dem Guiden und Contest fah-
ren engagiert sich Simon auch bei den freeridecamps.at. „Es
macht einfach Spaß, Jugendliche für das Freeriden zu begei-
stern und sie aber auch für die Alpinen Gefahren zu sensibili-
sieren.“
All diese Erfahrungen und Ausbildungen, zusammen mit den
Vorlieben fürs Klettern und Mountainbiken, seiner Natur-
verbundenheit und Abenteuerlust, lassen Simons Blick jetzt
zu immer größeren Bergen und steileren Abfahrten im In-
und Ausland schweifen. „Im April geht ein Traum in
Erfüllung: Wir fliegen nach Alaska!“
Fotos: Daniel Zangerl
Eigentlich bin ich gar kein Contesttyp
SIMON WOHLGENANNT
Alter:
27
Wohnort:
Schruns
Homespot:
Arlberg, Silvretta Montafon
DISZIPLIN:
Big Mountain
SPONSOREN:
Kästle, Ortovox, Scott, Arcteryx, Garmont,
Bergfink Schwarzenberg
Letzten Platzierungen:
3.
Rang Silvretta Montafon Freeride Festival 2011
4.
Rang NendazFreeride 4*FWQ 2012
11.
Rang La Clusaz Radikal Mountain 4*FWQ 2012
12.
Gesamtrang Freeride World Qualifier Tour 2012